Erste Hilfe: tief durchatmen
Es gibt jedoch auch No-Gos, die ich nicht dulden könnte und bei denen ich, würden sie vorkommen, keine andere Wahl hätte, als mich zu trennen. Bei den Kleinigkeiten, von denen hier die Rede ist, steht das allerdings nicht zur Debatte. Dafür sind unsere Probleme einfach zu nichtig – und wurden nie zu einem Berg an Auseinandersetzungen, der sich einfach nicht mehr bewältigen lässt.
Natürlich hat jeder Mensch einen anderen Umgang mit den Eigenarten seines Partners, die er etwas weniger leiden kann als den Rest an ihm. Während einige Menschen diese Dinge mit Humor nehmen können, reagieren andere wiederum auf ständiges Zu-Spät-Kommen oder auf einen unordentlichen Partner gereizt. Erst recht, wenn das Problem bereits angesprochen wurde und das Gegenüber sich trotzdem weigert, sich zu ändern
In diesem Fall hilft dann nur eins: tief durchatmen. Das meine ich wortwörtlich. Wenn mein Freund wieder einmal zu spät zu einer unserer Verabredungen kommt, konzentriere ich mich auf meinen Atem und zähle, wenn es sein muss, bis 100. Das wirkt sich nicht nur entspannend auf die Psyche aus, sondern tut auch dem Körper gut. Probieren Sie es aus!
Du bist nie zu alt, dich noch zu ändern
Bei anderen Dingen hilft es, sich gegenseitig etwas anzupassen. Da ich weiß, dass mein Freund immer zu spät kommt, gehe ich, wenn ich mit ihm verabredet bin, inzwischen auch ein paar Minuten später los. Das erspart mir nicht nur Wartezeit, sondern auch Stress. Er hingegen räumt (freiwillig!) die Küche auf, nachdem ich gekocht habe, weil ihn das viel weniger stört, als wenn wir (wenn auch nur für ein paar Stunden) im Chaos leben müssen.
Fakt ist: Man ist nie zu alt, um sich noch zu ändern. Meistens ist jedoch das Leben so, wie man es kennt, bequemer, und in den meisten Fällen ist das vermutlich auch nicht verwerflich, solange niemand dabei zu Schaden kommt. Deshalb müssen wir uns von dem Gedanken, wir könnten unsere Partner oder auch andere Menschen verändern, wenn wir nur lange genug darum bitten, früher oder später wohl verabschieden. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl, erspart es uns doch viel Stress und Auseinandersetzungen. Denn wenn wir ehrlich sind, sind die Diskussionen, die wir mit unseren Partnern führen (häufig auch nur in unseren eigenen Köpfen, wenn wir uns mal wieder über ihre Unarten ärgern), sehr viel anstrengender als ein klein wenig Justierung an unserer Reaktion auf die Dinge, die uns stören.
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