Zwei Wohnungen könnten eine Lösung sein, allerdings eine teure und eine, die in Großstädten mit Wohnungsmangel derzeit meist weder umsetzbar noch finanzierbar ist. Für den Anfang, zum Testen der Liebe, sicher ein Modell, doch irgendwann wird die Stunde der Entscheidung kommen.
Eine Desensibilisierung dauert mindestens drei Jahre und hat leider nur eine überschaubare Erfolgsquote. Die Fälle, in denen eine Allergie tatsächlich ganz verschwindet, sind selten. Und leider häufig ist auch, dass die Betroffenen andere Allergie entwickeln.
Klar, der Allergiker könnte täglich ein Antiallergikum einwerfen und ein Abo für Asthma-Spray abschließen, aber erstens ist das eine nicht zumutbare gesundheitliche Belastung und zweitens wird die Beziehungszufriedenheit dadurch kaum steigen. Die Gefahr ist real, dass bei einem Streit Vorwürfe kommen werden: „Und wegen deinem Tier ruiniere ich meine Gesundheit! Was machst du eigentlich für mich?“ Besser, so weit kommt es erst gar nicht.
Doch wie? Der Allergieinformationsdienst des Bundesministeriums für Gesundheit empfiehlt eine lange Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, die allesamt unter die Rubrik „Konflikt- und Kontaktvermeidung“ fallen.
Tipps zur Reduzierung von Allergiesymptomen:
- tägliches Wischen aller Böden und Möbel,
- Anschaffung waschbarer Bezüge für Polster und Sitzmöbel,
- Entfernen von Teppichböden und Teppichen,
- Entfernen aller „Staubfänger“ wie Plüschtiere, Trockenblumen etc.,
- Ersetzen von Vorhängen durch Rollos,
- sofortiges Händewaschen nach Kontakt mit dem Tier,
- sich vom Tier nicht ablecken zu lassen,
- das Tier häufig zu waschen,
- häufiges Abbürsten der Kleider mit einem Kleiderroller (nicht mit einer Kleiderbürste!),
- Wechseln der Bettwäsche in kurzen Abständen,
- Wechseln und Waschen der Kleidung nach Tierkontakt,
- beim häufigen Staubsaugen ein Gerät mit antiallergenen Spezialfiltern verwenden,
- einen antiallergenen Luftreiniger benutzen,
- Tiere nicht ins Schlafzimmer oder auf Polstermöbel lassen,
- Fellpflege außerhalb der Wohnung durchführen,
- das Waschen und Kämmen des Tieres sowie bei Hunden eventuell die Spaziergänge an nicht betroffenes Mitglied des Haushalts delegieren.
Aber funktioniert das im Alltag? Eher nicht, zumindest nicht langfristig. Ein Haustier, das von dem einem Partner gestreichelt und vom anderen verscheucht wird, fühlt sich nicht wohl und entwickelt ganz sicher entsprechende Verhaltensweisen.