Worauf muss man bei einer Beziehungspause achten?
Prüfen Sie unbedingt, ob für Sie oder Ihren Partner die Beziehungspause nur ein Vorwand ist, um nicht die Beziehung beenden zu müssen, vielleicht weil einer von ihnen insgeheim hofft, dass eine Trennung in kleinen Schritten weniger schmerzhaft wäre. Dann sollten Sie sich nämlich lieber gleich trennen. On-Off-Beziehungen belasten die Partner sehr stark und machen krank, manche Menschen werden depressiv oder leiden unter Belastungsstörungen. Ein klares Ende ermöglicht immer auch einen Neuanfang. Der ist aber unmöglich, solange man noch mit dem Alten verbunden ist.
Gibt es Regeln für Beziehungspausen?
Die Partner sollten die Beziehungspause sehr genau definieren. Hierbei sind alle Verhandlungen möglich und sollten es auch sein, denn manche Paare erkennen bereits zu diesem Zeitpunkt, ob es tatsächlich um eine Beziehungspause geht, die Raum für Klarheit und Reflexion schaffen soll – oder um einen Abschied auf Raten oder auch die Flucht vor der schmerzhaften Realität. Paare sollten deshalb mutig auch die heiklen Themen ansprechen:
- Wie oft wollen wir Kontakt haben?
- In welcher Form?
- Wie sieht es mit Kontakten zu anderen Personen aus?
- Haben die Partner in der Pause Dates mit anderen?
- Haben sie Sex mit anderen?
- Sind sie dabei transparent?
Solche Fragen sprechen derart wichtige Werte an, dass bei ihrer Beantwortung häufig bereits deutlich wird, ob die Beziehung tatsächlich noch eine Chance hat. Deshalb mag es sinnvoll sein, die Verhandlung der Bedingungen der Pause mit externer Hilfe zu führen. Dann wird diese nämlich zur Beziehungsarbeit.
Wie lange sollte eine Beziehungspause andauern?
Das ist sicher von den individuellen Gründen abhängig. Zu kurz sollte sie nicht sein, denn es ist illusorisch darauf zu hoffen, dass der Partner in wenigen Wochen sich und seine Verhaltensweisen vollständig verändern kann. Zu lang sollte sie nicht sein, denn es geht in Beziehungen ja um Bindung. Eine Pause schafft Distanz. Dies führt dazu, dass die Partner ihr Bedürfnis nach Nähe anderswo befriedigen. Vier bis sechs Wochen ist vielleicht ein Mittelwert, aber der muss individuell geprüft werden.
Fazit: Ist eine Beziehungspause zu empfehlen?
Statistisch ist die Chance auf Beziehungsglück nach einer Beziehungspause tatsächlich eher gering. Denn damit die alten Trennungsgründe nicht die neuen werden, braucht es Veränderungen in den Verhaltensweisen. Diese benötigen fast immer neue Erfahrungen und die wiederum Zeit. Eine Pause birgt aber auch eine Chance: Sich klar zu werden, was man eigentlich am Partner hatte. Ein großes Problem in Beziehungen ist mangelnde Achtsamkeit und Dankbarkeit für das, was man hat. Menschen begehren, was sie nicht haben. Schnell wird daraus ein negativer Gedanke, der nicht mehr zu würdigen weiß, wie gut man es hat. Eine Pause kann den Blick darauf geraderücken. Aber Erkenntnis alleine genügt nicht, damit das Liebes-Comeback funktionieren kann. Es braucht neue, veränderte Verhaltensweisen.
Für manche vermeintlichen Trennungsgründe halte ich die Beziehungspause für eines von mehreren Mitteln, die den Partnern helfen können, wieder zu sich selbst zu finden. Gerade bei Affären will sich der Betrogene zunächst klar werden, ob er bereit ist, dem Partner zu verzeihen und wieder zu vertrauen. Und der Betrüger kann entscheiden, mit wem er welches Beziehungsmodell führen möchte. Aber wenn die Partner feststellen, sie leben nebeneinander her und kommunizieren nur noch abgewandt und abwertend miteinander, dann können die nach meiner Erfahrung auch gleich das Beziehungsaus verhandeln. Das erspart ihnen Schmerzen.
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