Was ändert sich durch eine Trennung?

Eine gewisse Unzufriedenheit wird es in einer Partnerschaft immer geben. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Es liegt in der menschlichen Natur. Das ist der Motor, der uns dazu bringt, uns weiterzuentwickeln, Fortschritte zu machen, aus Fehlern zu lernen, nach Lösungen zu suchen und es anschließend besser zu machen. Auch wenn wir meinen, unseren Seelenverwandten gefunden zu haben, es wird immer irgendetwas geben, an dem wir uns stören. Selbst ein Mensch, der zu 100 Prozent so ist wie wir selbst, würde uns irgendwann nerven und langweilen.

Konflikte, enttäuschte Erwartungen und unerfüllte Wünsche gehören unvermeidbar zu einer Beziehung dazu. Es sind Gelegenheiten, an sich und der Partnerschaft zu arbeiten. So wird man ein Team, dass sich aufeinander verlassen und gemeinsam auch die übelsten Stürme – die zwangsläufig durch äußere Einflüsse kommen werden – abwehren kann.

Eine Trennung mag kurzfristig die aktuelle Lage entspannen und sicherlich wird man am Anfang der nächsten Beziehung auf rosa Wolken durch die Welt schweben. Aber wenn die Hormone in unserem Blut sich wieder auf einem normalen Level bewegen, werden wir feststellen, dass es dieselben oder ähnliche Dinge sind, die uns kratzen und pieksen.

Und dann? Wieder trennen? Über Jahre das Murmeltier grüßen? Immer und immer wieder? Weil irgendwo muss es ja den perfekten Partner für uns geben? Das ist ein sicherer Weg, um irgendwann an Depression oder Ängsten zu erkranken und nicht in einer Partnerschaft zu landen, die Sicherheit und Halt gibt.

Wer glaubt, dass eine Beziehung ein immerwährender Kindergeburtstag sein muss, sollte sich mit seinen Ratschlägen zurückhalten, seine Ansprüche überprüfen oder seinen Sinn für die Realität checken. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, ist vermutlich größer als den Partner zu finden, über den wir uns nicht gelegentlich ärgern.

Das macht es dann auch gleich attraktiver, noch mal darüber nachzudenken, ob das, worüber wir uns gerade beklagt haben, wirklich so schlimm ist, wie es sich im Augenblick anfühlt.