Warum “Wir sollten mal” nicht genug ist

Wir sollten = machen wir doch nicht

Solche Situationen begegnen mir häufig, sogar im Arbeitsalltag. Sobald das Wort „sollten“ vor einer Aufgabe fällt, kann ich mir relativ sicher sein, dass es egal ist, ob diese Aufgabe erfüllt wird, oder nicht. Das Problem ist, dass ein „sollten“ so verwaschen ist, dass sich niemand dafür zuständig fühlt, das „Gesollte“ auch wirklich zu tun. Es fehlt die Aufforderung. Es fehlt das: Machen! Das zählt im Arbeitsleben genauso wie in Beziehungen. „Ich sollte mal wieder zum Friseur gehen“, erinnert sich mein Freund regelmäßig selbst. Übrigens seit gefühlten Monaten. Ringe ich mich nicht dazu durch, in einem Befehlston „Geh endlich zum Friseur!“, zu sagen, würde er in wenigen Monaten aussehen wie ein alter Wischmopp. Die Phrasen könnten wir getrost weglassen. Könnten wir, sollten wir, machen wir aber nicht.

„Sollte“ und „könnte“ steht unserem Glück im Weg

Bei dem ganzen „Wir Sollten“ vergessen wir das „Machen“. Wir können spontan morgen in den Urlaub fahren, wenn wir das möchten. Wir können einen Tag im Bett verbringen, wenn uns danach ist. Daran hindert uns niemand, außer wir selbst. Dieses ganze Aufgeschiebe geht mir auf die Nerven. Wer weiß, wie viele Menschen nach einem „Ich sollte mal wieder etwas essen.“ verhungert sind. Wir stehen uns mit den „sollten“ und „könnten“-Phrasen selbst im Weg. Wozu das am Ende führt? Mit den Jahren wird aus einem „wir sollten“ gerne ein „hätten wir nur“. Dann ist es zu spät. Wir leben jetzt und das müssen wir genießen. Es ist noch keine Beziehung besser geworden, nur weil man sich vorgenommen hat, an ihr zu arbeiten. Ich sollte mir das „Sollte Sagen“ abgewöhnen, oder? Nein, ich gewöhne es mir ab. Erster Schritt: Freund schnappen und runter von der Couch. Ab jetzt ersetze ich „sollten“ konsequent durch „machen“. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.


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