Warum Perfektionismus Gift für Liebe und Partnerschaft ist

Perfektionismus kostet Kraft, unglaubliche Kraft!

Im Perfektionismus verausgabt sich ein Mensch wie ein Hochleistungssportler.

Und er ist Gift für die Liebe.

Warum? Zum Beispiel darum:

  • Perfektionismus ist eine Selbstlüge, denn wir sind nicht perfekt. Niemals jemals! Lügen jeglicher Färbung sind Gift für die Liebe.
  • Perfektionisten halten Teile ihrer Persönlichkeit zurück, die trotzdem weiterhin auf ihre Beziehung einwirken. Der Partner ist verwirrt, denn die makellose Fassade gaukelt vor, dass es diese anderen Seiten gar nicht gibt. Der Perfektionist will konsistent erscheinen, doch der Partner ahnt: Er ist es ganz und gar nicht!
  • Perfektionisten sind rigide, manchmal sogar zwanghaft. Sie lieben starre, unflexible Regel- und Normsysteme, die aber ihrerseits einen schlechten Nährboden für große Gefühle darstellen.
  • Perfektionisten strahlen permanente Anstrengung aus, gehen gerne ein hohes Tempo. Das nervt viele Partner. Wer sich sehr anstrengt, wirkt oft sehr anstrengend. Eines ist mit einem Perfektionisten nur ganz schwer zu haben: Entspannung.
  • Perfektionisten müssen „etwas leisten“, um sich gut zu fühlen. Leistung ist nichts Schlechtes, aber wenn es um ständige Höchstleistung geht, sind körperliche und seelische Verkrampfungen vorprogrammiert. Keine gute Basis für ein glückliches Miteinander.
  • Perfektionisten tragen ihre eigenen hohen Ansprüche gerne in eine Beziehung hinein und übertragen sie dann auch auf ihren Partner. Die Folge: Abwehr, Rückzug oder Akzeptanz, die dann aber nach einiger Zeit in einem Gefühl der völligen Überforderung mündet.

Es gibt keinen einfachen Trick, mit dem ein Perfektionist bei sich selbst den „Schalter“ umlegen und ein entspannteres Leben führen könnte. Perfekt wie er „ist“, hätte er diesen sowieso schon längst gefunden und einen internationalen Bestseller darüber verfasst. Aber es gibt so etwas wie Fernziele, die Perfektionisten anstreben können (das ist eine ihrer hier nicht besprochenen Stärken), um sich mit dem inneren Antreiber langfristig auszusöhnen und ihn gerade durch „Integration“ abzuschwächen. Zum Beispiel: Lernen, mit weniger zufrieden zu sein. Die Messlatte niedriger ansetzen u.v.m. Wenn der Perfektionist genügend Geduld aufbringt, kann es klappen mit diesen Zielen. Das wird ihm selbst genauso wie der Beziehung guttun.


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