Ziel: Den eigenen Gedankenkosmos zu verlassen
Wir Frauen können solche Gespräche zu jeder Tageszeit führen. Würde man mich nachts wecken, ich wäre sofort bereit, mich über meine Vorstellungen vom Leben zu unterhalten. Männern fällt das nicht so leicht, darum hilft es, Routinen zu entwickeln, in denen auch die Herren der Schöpfung animiert werden, sich regelmäßig offen zu äußern. Es tut einer Beziehung unglaublich gut, an den Gedanken des Partners teilzuhaben.
Ich merke in jedem unserer Gespräche, wie viel ich von meinem Herzblatt lernen kann. Er zeigt mir Sichtweisen auf, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Er bringt mich zum Nachdenken und macht meine Welt bunter, indem er mich in seine schauen lässt. Es ist ein großes Glück, den eigenen kleinen Gedankenkosmos zu verlassen und zu unbekannten Ufern zu reisen, die neue Meinungen und Standpunkte bereithalten.
Immer auf einer Wellenlänge schwimmen
Diese Reise findet nicht nur in unserem Bewusstsein statt, auch unsere Schaltzentrale, unser Gehirn, bleibt nicht unberührt von Gesprächen. Neuroforscher am Baskischen Zentrum für Kognition, Gehirn und Sprache haben in einer Studie festgestellt, dass Unterhaltungen unsere Hirnwellen synchronisieren. Wir nehmen also nicht nur sprachlich eine Verbindung zueinander auf, sondern auch körperlich.
Wir stellen uns aufeinander ein und landen schon nach kürzester Zeit auf der gleichen “Wellenlänge”. Auch wenn diese Synchronisation für uns nicht direkt spürbar ist, hinterlässt sie Spuren in unserem Gehirn. Vermutlich sogar einige mehr, als eine nonsense Serie, die wir uns nebenbei im Fernsehen anschauen. Sich regelmäßig Zeit zu nehmen, gemeinsam Gedanken auszutauschen, ist ein Schlüssel, um eine Beziehung zu entwickeln, zu vertiefen und zu pflegen. Am Besten fangen Sie direkt damit an, wer weiß, welche tollen Ideen und Träume in Ihrem Partner schlummern? Diese gilt es gemeinsam zu entdecken und dafür zu sorgen, dass die gemeinsame “Wellenlänge” nicht nur ein kurzes Schwappen ist.