Von der geliebten Ehefrau zur verachteten Hausfrau

Oliver fällt aus allen Wolken: Sabrina spricht ihm ihr Misstrauen aus

Sabrina: „Das stimmt nicht, ich tue nur kühl und hart, ich bin es nicht. Ich bin traurig und verzweifelt. Oliver müsste mich besser kennen. Ich liebe ihn noch, sehr sogar. Aber ich spüre, dass er meine Art zu leben nicht respektiert. Ich bin stolz, ich laufe ihm nicht hinterher, wenn er nicht mit mir schlafen will, dann ziehe ich mich zurück. Was denkt Oliver von mir? Was denkt er über unsere Beziehung? Wir hatten eine Vereinbarung. Er im Job, ich zu Hause. Es war nie die Rede davon, dass diese Vereinbarung zeitlich begrenzt ist. Die Jahre zu Hause haben mich verändert. Ich habe andere Prioritäten. Auch wenn Oliver denkt, dass ich den ganzen Tag im Café oder auf der Yoga-Matte oder beim Friseur verbringe, das ist falsch. Ich habe immer noch viel zu tun mit den Kindern, ich will einfach für sie da sein. Vielleicht hat Oliver sich selbst überschätzt. Er wollte großzügig und souverän sein, jetzt ist er ein Erbsenzähler. Wer weiß, vielleicht hat er ganz andere Gründe für seinen Widerwillen gegen mich. Vielleicht macht ihm sein Job keinen Spaß mehr. Und er lässt es an mir aus und verhält sich so, als hätte ich mich von der heißen Braut zum Hausmütterchen verändert. Vielleicht ist Oliver es, der sich verändert hat. Ich bin im Innersten getroffen, wie Oliver mich sieht. Ich bin sicher, es hat viel mit ihm selbst zu tun, nicht mit mir. Natürlich hat es auch mit unserer Beziehung zu tun. Sie ist eingeschlafen, doch nicht, weil ich nicht arbeite. Das muss andere Gründe haben, die möchte ich erfahren, denn ich möchte um unsere Ehe kämpfen.“

Obwohl Oliver das Gefühl hat, vor den Trümmern seiner Ehe zu stehen, weil Sabrina ihm wirklich gänzlich fremd geworden ist und er keine Liebe mehr fühlt, beginnt er mit ihr eine Paartherapie.

Er sagt entschlossen: „Ich mache es für das, was in unserer Ehe war. Für all das Gute der Vergangenheit. Solange es die geringste Chance gibt, dieses Glück zurückzuholen, will ich die Option nutzen. Für Sabrina und für mich, für die Kinder, für unsere Familie. Es ist für mich inzwischen denkbar, dass ich mir etwas vormache, und dass die Wahrheit anders ist, dass ich Sabrina nicht ablehne, weil ich sie faul und abstoßend finde, sondern dass der Hase sozusagen woanders im Pfeffer liegt. Und dass die Erkenntnis des eigentlichen Problems mir und damit uns die Liebe und die Harmonie zurückbringt. Und wenn es so ist, dass die Liebe wegbleibt, weil ich Sabrina nicht mehr lieben kann, dann haben wir es wenigstens versucht. Das sind wir uns schuldig.“

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