So hört der Partner endlich auf ständig zu meckern

Ein meckernder Partner kann auf Dauer nicht nur zermürbend sein, sondern die Beziehung regelrecht zerstören. Wer ständiger Kritik ausgesetzt ist, hat irgendwann die Schnauze voll. Doch „Zurück-Meckern“ heizt die Stimmung nur noch mehr an. Wir verraten Ihnen, wie Sie aus dem Teufelskreis der Kritik ausbrechen und es schaffen, dass Ihr Partner endlich aufhört zu meckern

Versuchen Sie es mit konstruktivem Feedback

Der amerikanische Psychologe Steven Stosny hat hierfür ein Rezept parat, das dem Gemecker in der Partnerschaft ein Ende bereiten kann. Statt zu Kritik rät er zu Feedback. Die destruktive Kraft, die hinter dem Meckern steckt, wird also in konstruktive Energie umgewandelt. Während Kritik sich nur darauf konzentriert, was falsch läuft, und in der Regel die kritisierte Person verurteilt („Du bist so egoistisch“), fokussiert sich das Feedback auf das, was besser funktionieren könnte und gibt in der Regel auch konkrete Anweisungen für das Verhalten („Vielleicht versuchen wir es mal auf diese Weise?“). Während Kritik also beschuldigt, erpresst und den Partner abwertet, ist Feedback hingegen ermutigend, lösungsorientiert und respektvoll.

„Immer“ und „nie“ sind verboten

Doch auch konstruktives Feedback will gelernt sein. Grundsätzlich gilt es Giftwörter wie „immer“ oder „nie“ zu vermeiden. Diese sind vor allem dann gern im Einsatz, wenn das Meckern eine Welle an Schuldzuweisungen auslöst und sich beide Partner gegenseitig emotional geladene Vorwürfe an den Kopf schleudern. Wer effektiv vorgehen will, sollte zunächst mit etwas Positivem starten. Dadurch wird der Partner in seinem Verhalten aufgewertet und Sie schaffen es, ihn mit ins Boot zu holen. Ihr Feedback sollte Lösungsvorschläge beinhalten. Machen Sie auch klar, dass es sich dabei um Ihre persönliche und subjektive Wahrnehmung handelt, so dass das Verhalten des Partners nicht als grundsätzlich fehlerhaft infrage gestellt wird. Es ist trotzdem auch gut mitzuteilen, was es emotional mit Ihnen macht, damit der Partner Sie auch ernst nimmt.

Wichtig ist auch, dass Sie nicht gleich eine endgültige Lösung erzwingen, sondern sich gegenseitig Zeit lassen, über die Konfliktsituation nachzudenken. Oft hilft es, eine Nacht drüber zu schlafen, manchmal dauert es auch länger. Schließlich müssen beide Partner bereit dafür sein. Konstruktives Feedback zielt darauf ab, den Konflikt so gut wie möglich zu bereinigen und einen Konsens zu finden, mit dem beide Partner leben können.

Extra-Tipp: Geben Sie Ihrem meckernden Partner mehr Recht, als ihm lieb ist!

Selbst wenn die Kritik nur alltägliche Kleinigkeiten betrifft, kann dauerhaftes Meckern ziemlich nerven. Versuchen Sie in diesem Fall, Ihren meckernden Partner nicht vom Gegenteil seiner Meinung zu überzeugen, sondern teilen Sie seine Kritik. Dadurch begeben Sie sich selbst nicht mehr in die Rolle des „Mülleimers“ oder „Schuhabstreifers“. Im Anschluss übertreiben Sie sein Nörgeln, indem Sie Ihrem Partner mehr Recht geben, als ihm lieb ist. Globalisieren Sie seine Meinung, karikieren Sie sie und schmücken Sie die Kritik gegebenenfalls noch etwas aus. Bleiben Sie dabei aber liebevoll und wertschätzend, keineswegs sarkastisch.

Beispiel: Ihr Partner regt sich beim Hosenkauf über seine – in Ihren Augen völlig normale – Figur auf. Sie kontern: „Ja Schatz, nicht nur in dieser Hose sieht dein Hintern zu dick aus. Es ist überrascht mich, dass es überhaupt noch genug Stoff gibt, diese kilometergroße Fläche zu bedecken.“ Aber auch Kritik an Ihnen selbst können Sie so zurückspiegeln. „Ja, ich gebe zu, ich bin eine absolute Niete im Haushalt. Hättest du dir doch nur ein recht braves Weibchen zugelegt.“ Auf diese Weise können Sie die kleinen Mecker-Attacken des Alltags liebevoll kontern und haben selber Spaß dabei.

Fazit: liebevoll Necken statt Meckern!

Je stärker sich konstruktives Feedback in der Streitkultur eines Paares etabliert, umso schneller werden in Konfliktsituationen Lösungen gefunden. Der Umgang mit nicht erfüllter Erwartungshaltung relativiert sich, weil sich beide zunehmend verantwortlich dafür sehen, Veränderungsprozesse zu schultern und mitzutragen. Dauerhaftes Meckern kann so bald der Vergangenheit angehören und Nörgeln kann durch die viel liebevollere Variante des sich gegenseitigen Neckens ersetzt werden. Diese Sticheleien dürfen sein. Es lebt sich schließlich leichter, wenn das Beziehungsklima mit etwas Humor aufgefrischt wird.


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