Fragen Sie ihn doch etwas anderes: „Du wolltest das nicht machen, habe ich Recht?“ Mit Glück sagt Ihr sicher verblüffter Beschwichtiger nun: „Stimmt.“ Wahrscheinlicher ist aber, dass er zunächst seiner Strategie treu bleibt und irgendwas erzählt, was aber im Kern eine hilflose Ausrede ist.
Er will nicht. Nehmen Sie es hin und entwickeln Sie eine Alternative.
Sie könnten jetzt Ihrer Strategie treu bleiben und aus der Haut fahren. Aber versuchen Sie doch so etwas: „Sorry, aber ich glaube wirklich, dass du das nicht machen möchtest. Wenn ich das übernehme, was würdest du denn dann für mich tun?“
Vermutlich hat sich die Wetterlage Ihrer Beziehung nun verändert. Möglicherweise ist er verunsichert. Ihm fällt spontan kein Tauschgeschäft ein. Aber die Idee mag er. Wahrscheinlich würde er jetzt auf Nachfrage sogar zugeben: „Ja, ich möchte das nicht tun.“
Das wäre dann Ihr Stichwort für die Frage: „Sondern?“
Und statt im Auge des Orkans stehen Sie auf einem bunten Basar voller Möglichkeiten zum Tauschen.
Konfliktscheue Menschen wissen, dass Zusammenleben und Beziehung nicht ohne Stress, Revierkampf oder unterschiedliche Interessen und damit Streit funktionieren kann. Sie kennen aber meist nur Beschwichtigung und Verdrängung als Strategie. Bis sie zu dem Punkt gelangen, an dem sie die Flucht ergreifen.
Bieten Sie eine Alternative. Immer wieder. Mit zunehmender Sicherheit wird er in der Beziehung immer mehr wagen und immer mehr investieren wollen. Und dann müssen Sie gar nicht mehr fragen: „Warum hast du eigentlich noch nicht?“ Hat er nämlich längst.