Rache ist süß – Drüberstehen ist süßer

Klassische Fälle von „Rache ist süß“

Natürlich kann man dem davongelaufenen Ex vor lauter Wut die Autoreifen zerstechen, sein dunkelstes Geheimnis in die Welt herausposaunen oder ein peinliches Video von ihm in Umlauf bringen, um seinen Ruf zu ruinieren. Allerdings: Diese Form der Rache ist nicht süß, sondern riecht eher verdächtig nach Kindergarten. Ihr Ex hat Sie nach Strich und Faden veräppelt, belogen und betrogen – und Sie wissen aus sicherer Quelle, dass er diese Tour nicht nur mit Ihnen abgezogen hat? Auch wenn der Drang danach stark ist: Sich jetzt mit anderen Hintergangenen zusammenzutun, um gemeinsam den Rachefeldzug zu planen, ist eher keine gute Idee. Es ist verschwendete Lebensenergie. Zwar ist der Austausch mit anderen nach einer schmerzhaften Trennung, Verletzung durch Untreue oder ähnlichem für viele Menschen wichtig und hilfreich, es sollten jedoch lieber enge Vertraute sein als Menschen, die einem im Grunde wildfremd sind und vielleicht ihre ganz eigenen Zwecke verfolgen.

Schlussstrich statt Vergeltung

Ja, Rache ist süß und Rache tut gut. Aber eben nur für einen sehr kurzen Moment. Danach schadet sie einem selbst meist mehr als der eigentlichen Zielperson. Fakt ist: Man kann jemandem finanziell, sozial, psychisch, körperlich oder auf sonst irgendeine Weise Schlechtes zufügen. Man kann seine Schwachstellen entlarven (wenn man sie nicht längst kennt) und genau dorthin zielen, wo es wehtut. Manchmal aber trifft man jemanden am allermeisten, wenn man überhaupt gar nichts macht – und ihn einfach nur spüren lässt, wie bedeutungslos er ist. Für das eigene Lebensglück, die emotionale Gesundheit und Regeneration ist es so viel besser, die Dinge – so schmerzvoll sie auch sein mögen oder waren – auf sich beruhen zu lassen, das Kapitel ein für alle Mal abzuschließen und nach vorn zu schauen. Statt die eigenen Kraftressourcen für jemanden aufzuwenden, der es absolut nicht wert ist.


Weitere interessante Beiträge