Natürlich hatten wir gelegentlich auch Stress. In unseren Jobs, mit uns selbst, ab und an auch miteinander. Manchmal kabbelten wir uns, selten wurde es etwas lauter. Eine Beziehung eben. Nicht irgendeine, sondern unsere. Am Anfang fiel sie mir nicht immer ganz leicht. Das Vertrauen, sich einlassen, zusammenfinden. Das brauchte Zeit – aber es klappte. Irgendwann war unsere Beziehung für mich nicht mehr bloß ein „Versuch“ oder eine „Hoffnung“, sondern wunderschöne Realität. Ich dachte nicht mehr an das Davor und auch nicht an ein mögliches Danach. Denn unsere Beziehung war mein Jetzt.
Mir fehlte nichts mit dir
Manchmal, wenn mir Freunde von ihren eigenen Beziehungen erzählten und dabei monierten, was sie in diesen alles vermissen würden, stellte ich mir die Frage, ob es noch irgendeiner Sache bedurfte, um unsere Beziehung vollkommen zu machen. Ob da noch irgendetwas fehlte. Und obwohl ich natürlich viele Wünsche und Ziele hatte, die noch nicht erfüllt waren oder sich nie erfüllen lassen würden, antwortete ich für mich selbst stets: Nein, alles ist gut so, wie es gerade ist. Nichts fehlt. Unsere ganz normale Beziehung war Perfektion, fand ich. Dieses Gefühl nennt sich Liebe.
Du sahst das irgendwann anders. Es fielen unschöne Begriffe und Phrasen in den Aussprachen, die sich plötzlich häuften. Eingeschlafen. Langweilig. Perspektivlos. Zu geradlinig. Will noch mal was Anderes erleben. Herausforderungen. Abenteuer. Heftige Leidenschaft. Tiefere Gefühle. Einmal sogar: mehr Geld. Und ganz am Ende: Immer nur mit dir … Und: Ich lebe nur einmal. Damit hattest du recht. Man lebt nur einmal. Aber wusstest du auch, wie weh mir dieser Satz tat?