Den Blick immer auf den Bildschirm gerichtet: Warum Smartphones so gefährlich für Beziehungen sein können, weiß Jule Blogt
Handys sind heutzutage das Privateste, das wir besitzen. Unmengen an Fotos, Nachrichten und Geheimnissen tummeln sich darauf. Unsere ganze Welt wird auf einem kleinen Bildschirm zusammengefasst. WhatsApp-Gruppen, die neuesten Nachrichten, es gibt immer einen Grund, nach dem Telefon zu greifen. Nicht umsonst ist es eine Horrorvorstellung, keinen Zugriff auf das eigene Gerät mehr zu haben. Ich werde schon nervös, wenn mein geliebtes Smartphone nur in die Couchritze gefallen ist und sich nicht finden lässt.
Ich in ein Phubber
Ich bin ein Phubber. Phubber nennt sich jemand, der dem so genannten „Phubbing“ nachgeht. „Phubbing“ setzt sich aus „Phone“ und „Snubbing“ zusammen, übersetzt also die ausgedehnte Mobiltelefon-Nutzung, über die sich die Gesellschaft so gerne aufregt. Ständig auf das Smartphone-Display zu schauen, das ist besonders in Beziehungen ein Ärgernis, in denen sowieso schon gemeinsame Zeit fehlt. So auch in meiner.
Mein Partner ist ebenfalls ein Phubber
„Was machst du denn da?“, ist einer der am häufigsten gesagten Sätze auf meiner Wohnzimmercouch. Würde ich für jede neugierige Frage einen Euro ins Sparschwein werfen, könnte ich mir am Ende des Jahres vermutlich einen kleinen Urlaub leisten. Was mich so brennend interessiert? Gar nicht das Display meines Smartphones, sondern der Inhalt des Handydisplays meines Freundes. Mitlesen möchte ich gar nicht. Ich will wissen, womit er sich die ganze Zeit beschäftigt, anstatt mit mir zu interagieren.