„Micro-Cheating“: Eine Gefahr für Ihre Beziehung?

Übertriebene Eifersucht birgt die Gefahr, den Partner in fremde Arme zu treiben

Das Problem an solchen Bekanntschaften liegt darin, dass durch sie Bedürfnisse gestillt werden, die in der eigentlichen Beziehung unerfüllt bleiben. Solche Bindungen neigen dazu, in eine Affäre umzuschlagen. Dennoch sollten Sie niemals Verlustangst, Kontrollzwang und Eifersucht die Überhand überlassen. Manchmal treibt erst solches Verhalten den Partner in fremde Arme. „Micro-Cheating“ kann also sehr wohl Ihre Beziehung gefährden. Jedoch vor allem dann, wenn dadurch bereits Misstrauen und Kontrollversuche erzeugt wurden und einer der Partner unter großer Verlustangst leidet.

Doch was können Sie tun, wenn Sie merken, dass Ihr Partner sich nur zu gut mit einer Person des anderen Geschlechts versteht. Dass Sie belogen werden, man Ihnen Nachrichten verheimlicht, Sie jedoch nicht wirklich betrogen werden?  Auf jeden Fall sollten Sie kommunizieren, dass Sie sich durch das Verhalten Ihres Partners bedroht fühlen. Allerdings sollten Sie nicht damit rechnen, dass Ihr Gegenüber sofort von seinem Verhaltensmuster ablässt und stattdessen jede Woche einen romantischen Beziehungs-Abend einläutet. Außerdem sollten Sie sich immer vor Augen halten, dass Eifersucht und Misstrauen in eine Abwärtsspirale führen.

Besinnen Sie sich auf Ihre Beziehung

Bevor Sie also auf Drama setzen, sobald es wieder zu einer Situation kommt, in der Sie sich hintergangen fühlen, sollten Sie versuchen, sich auf ihre Beziehung zu konzentrieren – auch wenn Konfrontation im ersten Moment der verlockendere Weg sein mag. Besser wäre es, an der eigenen Beziehung zu arbeiten, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Zeigen Sie sich, dass Sie sich gegenseitig nicht für selbstverständlich nehmen. Das sind Mittel, die wirklich gegen Untreue wirken.

Das kann in solchen Situationen selbstverständlich erst einmal schwerfallen. Schließlich wünschen wir uns alle eine exklusive Bindung zu unserem Partner, die alle anderen Beziehungen in den Schatten stellt – und das in einer Zeit, in der wir Menschen mehr Beziehungen haben als jemals zuvor! Wenn wir das Gefühl haben, nicht mehr Priorität zu sein, schrillen sofort die Alarmglocken. Besonders wenn Sie unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, kann es sein, dass Sie schneller Verlustängste spüren.

Dabei kann ein angeknackstes Selbstwertgefühl auch aus einer vorangegangenen Beziehung resultieren, die nicht angemessen verarbeitet wurde. Wir entwickeln Schutzmechanismen wie Misstrauen und das Bedürfnis, alles unter Kontrolle zu haben. Doch Angst ist niemals ein guter Ratgeber, besonders nicht in Beziehungsfragen. Darum heißt es auch beim sogenannten „Micro-Cheating“: Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen und rational über Ihre Gefühle und arbeiten Sie wenn möglich gemeinsam an der Situation, um eine Lösung zu finden.


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