Zeigen Sie ihm die Folgen auf
Das Problem an der ständigen Nettigkeit: Hat sich der Ruf als Ja-Sager erstmal rumgesprochen, mehren sich auch die Anfragen – ein Teufelskreis. Zeigen Sie Ihrem Partner behutsam die negativen Konsequenzen auf, die sein Verhalten für ihn hat. Vielleicht ist er der einzige, der in seiner Firma Überstunden macht oder hat seit Monaten alle seine Wochenenden verplant, um anderen zu helfen. Sprechen Sie es an. Auch über Ihre eigenen Gefühle sollten Sie mit ihm sprechen. Wie geht es Ihnen damit, wenn Ihr Partner Sie wieder für einen Freundschaftsdienst hintenanstellt oder mit allem einverstanden ist, was Sie sagen, ohne jemals seine eigene Meinung zu äußern, geschweige denn zu vertreten und somit etwas eigenes in die Beziehung mit einzubringen? Erklären Sie ihm behutsam, wie sein Ja-Sagen auch Sie in Mitleidenschaft zieht. Machen Sie ihm klar, dass es nicht darum geht, ihn umzuerziehen, sondern darum, dass es ihm und Ihrer Beziehung besser geht.
Üben Sie gemeinsam das Nein-Sagen
Ihr Partner wird sich nicht über Nacht komplett verändern. Aber auch kleine Schritte können helfen: dem Nachbarn sagen, dass man dieses Wochenende nicht auf seinen Hund aufpassen kann zum Beispiel, oder dem Chef die Extra-Arbeit nach Feierabend ausschlagen. Unterstützen Sie Ihren Partner bei diesen kleinen Veränderungen, und üben Sie mit ihm Strategien ein, beim Nein-Sagen freundlich, aber trotzdem bestimmt zu bleiben. Ihr Partner muss lernen, dass er nicht jedem jeden Gefallen tun muss und dass er ein Recht hat, Grenzen zu ziehen (denn jedes Nein ist eine Grenzziehung). Mit der Zeit wird er begreifen, dass ihm Absagen in den wenigsten Fällen wirklich übelgenommen werden. Dann wird er künftig wieder häufiger an sich denken – und hoffentlich auch an Sie und Ihre Beziehung.