Gründe für unberechenbares Verhalten
Warum verhalten sich manche Partner unberechenbar? Sie sind häufig Wiederholungstäter und folgen Mustern, die sie als Kinder erlebt haben, beispielsweise bei den eigenen Eltern. Sie haben sich dort abgeschaut (und oft selbst erlebt), welchen Nutzen man daraus ziehen kann, unberechenbar zu sein. Deshalb werden sie sich auch ziemlich sicher nicht ohne Not ändern. Die Hoffnung, dass diese Menschen sich nämlich von alleine ändern oder womöglich in der Beziehung verändern lassen würden, erfüllt sich nie. Wer also an einen unberechenbaren und manipulativen Partner geraten ist, sollte die Hoffnung aufgeben, ihn mit schönen Worten überzeugen zu können. Die Prägungen reichen meist so tief in die Vergangenheit, dass nur therapeutische Arbeit – hoffentlich – etwas verändern könnte.
Das gilt jedoch nicht allein für den dominanten Partner. Auch der, der sich manipulieren lässt, sollte überprüfen, weshalb er sich auf eine solche Abhängigkeit einlässt. Denn sonst besteht die große Gefahr, dass er für die nächste Beziehung einen Partner mit ähnlichen Verhaltensweisen wählen wird. Weil das Vertraute, selbst wenn es nicht richtig glücklich macht, meist weniger Furcht einflößend ist, als das Neue, bei dem man erst lernen muss, sich mit diesem zu arrangieren.
Dazu braucht es Mut, der oft sogar dann fehlt, wenn die Situation unerträglich ist. Leidensdruck alleine reicht nicht immer, um eine Komfortzone zu verlassen, in der man es sich vielleicht auch mehr schlecht als recht eingerichtet hat. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dann aber stehen die Chancen gut, sein Selbstwertgefühl zu stärken, für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzustehen und konsequent Partner abzuwählen, mit denen diese nicht erfüllbar sind.