Damit Paare nicht über Geld streiten müssen, braucht es nach meiner Erfahrung nur das gleiche Verständnis, dass nämlich eine liebevolle Beziehung und ein respektvoller Umgang miteinander wertvoller sind als alle Münzen und Scheine. Bei uns hilft vor allem, dass wir meinen, reich wären wir, wenn wir uns einen Kaffee leisten können, sollten wir Lust auf einen haben. Und dass man ein neues Smartphone nicht genauso im Vorbeilaufen shoppen können muss. Außerdem kochen wir selbst. Daran haben wir Spaß. Es heißt ja auch, Paare, die zusammen kochen, lachen öfter und bleiben länger zusammen. Essen gehen ist teuer und nicht besser, als das, was wir uns selbst machen können.
Ich weiß wohl, dass wir viel Glück haben. Das Paar, das neben uns wohnt beispielsweise, lässt alle Online-Bestellungen heimlich an uns liefern. Beide machen das. Wir müssen dann aufpassen, nicht versehentlich ihr Paket an ihn und umgekehrt auszugeben. Jedem ist klar, das fliegt garantiert irgendwann auf. Dennoch ziehen sie das durch. Und ich finde, das ist hochgradig albern und Erwachsenen nicht würdig.
„Ist das neu?“
„Nein, habe ich nur ewig nicht angezogen.“
Ach was.
Ich bin überzeugt, Diskussionen über Geld sollten ehrlich geführt werden. Schließlich geht es um die ganz persönlichen Bedürfnisse. Wer, wenn nicht der Lebenspartner, sollte die kennen? Muss er ja nicht alle verstehen. Irgendwie ist das vergleichbar mit Sex. Um zu bekommen, was man möchte, muss man darüber sprechen.
Die beste Haltung dazu habe ich im Internet gefunden als Meme: „Ich will kein Geld, ich will Sex.“
Das ist doch ein super Deal!