Der ständige Streit ums Geld plagt viele Paare. Ist es denn wirklich so schwer, sich zu einigen, wenn man sich liebt? Nein, meint unser Gastautor Georg Harrell
Alle Paare streiten ums Geld, heißt es. Nun, dann sind wir nicht alle Paare. Vielleicht liegt es daran, dass am Monatsende einfach nicht genug übrig ist, über das zu streiten sich lohnen würde. Vielleicht sind wir uns auch über die Priorisierung der Ausgaben weitestgehend einig. Erst Miete inklusive Heizung, Wasser und Strom. Dann Kühlschrank. Beinahe gleichauf: Internet, Telefon, Netflix. Rücklagen werden für den Urlaub gesammelt. Das war es auch bereits. Wo nicht viel zu holen ist, gibt es auch nicht viel Zoff.
Der Liebesteufel steckt im Detail. Beispielsweise kann ich für Games im Monat durchaus den ein oder anderen Euro ausgeben. Für Kunden wie mich wurden diese vorgeblich „kostenlosen“ Free-to-play Spiele erfunden. Hier noch ein paar Juwelen, da noch Runen, dort Donuts – wie auch immer die Premium-Währung genannt wird, die man für echte Kohle kaufen muss. Da schaut meine bessere Hälfte schon grimmig, wenn sie zufällig die Rechnung entdeckt, die ja auch blöderweise per Mail geschickt wird – und die begrüßt das Smartphone mit einem unüberhörbaren Pling. Klar, da schaut man schon einmal neugierig drauf.
Aber solche Ausgaben werden nicht wirklich diskutiert, sie werden eben toleriert. So wie ich umgekehrt auch nicht zu genau schaue, wenn mir neue Sportklamotten aus dem Schrank entgegen fallen. Wie viele schwarze Laufhosen benötigt ein Mensch zum Glücklichsein? Und weshalb kann man die nicht auch zum Yoga anziehen?