Die weibliche Lüge dient der Schmeichelei des Partners. Sie kann so anschmiegsam sein wie eine Katze und verschafft Ruhe oder die Oberhand in Konflikten. Die weibliche Lüge hat tatsächlich oft die gut getarnte Manipulation des Partners im Auge und verschafft den notwendigen Vorsprung, den es bedarf, um eine Krise abzuwenden, oder im eigenen Sinne zu beeinflussen. Die weibliche Lüge ist ein Chamäleon und behält gerissen getarnt in verschiedenen Szenarien ihre Gültigkeit, so oft man sie auch auf den Prüfstand stellt.
Die männliche Lüge kommt meist spontan und dementsprechend ungeschickter um die Ecke. In häufiger Ermangelung einer langfristig angelegten Strategie, ist sie leichter zu enttarnen, weil sie in ihrer Anpassungsfähigkeit meist nur auf eine bestimmte Situation beschränkt ist und durch gezieltes, konsequentes Nachfragen im Detail recht schnell brüchig wird und in sich zusammenfällt. Auch wenn die männlichen Gründe zum Griff nach der Lüge ähnlich wie bei den Frauen in Konfliktvermeidung und Selbstschutz gepaart mit einer Prise Feigheit und Verdrängungswillen zu suchen sind, scheinen die Herren der Schöpfung sich häufig eher hilflos an den Strohhalm ‚Lüge‘ zu klammern, was sich dann auch oft in dem miserableren Ergebnis der Ausführung niederschlägt.
Eine Liebe auf Lügenbeinen gerät dauernd ins Stolpern
Grundsätzlich sei hier festzuhalten, dass eine Liebe auf Lügenbeinen erstens dauernd ins Stolpern gerät, sich dementsprechend zweitens häufig die Knie aufschlagen wird und in der Folge auch drittens schlecht oder irgendwann gar nicht mehr vom Fleck kommen wird. Wer – aus welchen persönlich motivierten Gründen auch immer – in einer Beziehung häufig zur Lüge greifen muss, ist mit der falschen Strategie an einem falschen Ort gelandet. Dann würde es vielleicht helfen, gemeinsam eine Flasche Wein zu köpfen, denn in der findet sich ja bekanntlich die Wahrheit. Wenn man sie denn erträgt.