Konflikte und Streit gibt es wohl in jeder Partnerschaft. Egal, wie viel Harmonie im alltäglichen Miteinander herrscht – wenn zwei Menschen sich nah sind, dann gibt es früher oder später Meinungsverschiedenheiten, die ausgetragen werden müssen, weil sie sonst zur Belastung werden. Sowohl für jeden Einzelnen, als auch für das Paar an sich
Ein Konflikt ist erst mal nur ein Konflikt, artet aber schnell in Streit aus, wenn man als Partner dort auf keinen Nenner kommt. Nicht in dem, was den Konflikt betrifft, sondern eben diesem selbst, weil ein jeder einen anderen Umgang damit hat. Während der eine Partner gerne konfrontiert, zieht sich der andere vielleicht lieber zurück – und dann wird es ganz schnell sehr explosiv. Einer fühlt sich zurückgestoßen, der andere bedrängt, und so wird aus der Mücke auch der vielzitierte Elefant.
Nicht selten zerbrechen Beziehungen an solchen Dingen, die von außen gern als Kleinigkeit gewertet werden, aber für beide Partner eine hohe Belastung darstellen. Angestaute Emotionen sind gefährlich, und manchmal reicht schon ein Wort, um den Gefühlsvulkan zum Ausbruch zu bringen. Doch wie geht man mit einer solchen Sache nun richtig um?
Für den aktiven Partner, der das Gespräch sucht, scheint nur das Aussitzen des Problems infrage zu kommen, wenn er die Beziehung nicht gefährden will. Der passive Partner, der lieber schweigt, müsste ein paar Schritte auf die andere Person zugehen und sich einem höchstwahrscheinlich unangenehmen Gespräch stellen, wenn ihm etwas an der anderen Person liegt. Und obwohl es darum geht, gemeinsam etwas zu gewinnen, sieht sich die Person, die ihre Komfortzone verlässt und sich dem anderen und seiner Art, mit Konflikten umzugehen, anpasst, als Verlierer und strahlt das auch aus.
Auf einen Streit folgt der nächste, und ehe man sich versieht, stehen beide Partner vor einem Scherbenhaufen, der sich einfach nicht mehr kitten lässt. Doch nicht nur Partnerschaften, sondern auch Freundschaften können aufgrund ungelöster Konflikte zerbrechen. Und das nicht, weil das Konfliktthema an sich ein Problem darstellte, sondern weil die Wege zur vermeintlichen Lösung eben dieses zu weit auseinandergingen.