„Ich brauche eine Pause“ – Was passiert, wenn ein Paar eine Beziehungspause einlegt?

Viele Paare hoffen, dass eine Beziehungspause ihre Liebe retten wird. Aber kann mehr Distanz für mehr Nähe sorgen? beziehungsweise-Chefredakteur und Paarberater Eric Hegmann über Vor- und Nachteile einer Trennung auf Zeit

„Hilft uns vielleicht eine kleine Pause?“, werde ich in der Beratung häufig gefragt. Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, denn was dem einen Paar gut tut, führt beim anderen nur auf indirektem Weg zur Trennung.

Eine Auszeit nehmen, nachdenken, den Kopf klar bekommen und sich vielleicht wieder vermissen lernen. Es heißt, man könne nur begehren, was man nicht hat. Deshalb klingt das Konzept der Beziehungspause zunächst nicht verkehrt. Aber nutzt sie tatsächlich der Liebe? Oder ist sie nicht vielmehr der Anfang vom Ende?

Die Gründe für den Beziehungsfrust entscheiden mit, ob eine Pause bzw. eine Beziehungsauszeit ein Erfolg versprechender Weg zur Lösung der Probleme darstellt. Die meisten Paare trennen sich, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben, aneinander vorbeileben und kaum noch Gemeinsamkeiten sehen. Eine Pause kann helfen, wieder mehr Dankbarkeit für den Partner zu entwickeln, ihn weniger als selbstverständlich, oder sogar als Belastung, zu erleben. Mit der Distanz kann das Vermissen der frühen Verliebtheitsphase zurückkehren.

Eine Beziehungspause kann grundsätzlich Chancen mit sich bringen

Entscheidend ist, ob ein Paar bereits die Beziehung innerlich aufgekündigt hat oder ob es die Trennung auf Zeit nutzt, um nach Wegen zu suchen die Krise zu meistern. Beide Partner müssen dabei während der Beziehungsauszeit weiterhin das gemeinsame Ziel verfolgen, dass es wieder besser wird. Es kann durchaus vorkommen, dass für einen Partner die Beziehung bereits keinen Sinn mehr macht und er nun beim Nachdenken allein erst recht zu der Erkenntnis kommt, alle Mühen seien vergeblich – dann hat die Partnerschaft selbst leider keine Zukunft mehr.


Weitere interessante Beiträge