Oft sind es die Frauen, die mit ihren Wünschen in Leben und Liebe zu kurz kommen. Sie sind durch ständige Kompromisse frustriert und fragen sich zurecht, ob das alles gewesen sein kann. Bestseller-Autorin Susanne Wendel zeigt, wie frau mit radikalen Richtungsänderungen für ein völlig neues Lebenskonzept und eine neue Liebes- und Lebensqualität sorgen kann. Ein Buchauszug
Die Top 6 der Frauengemeinheiten
Lesen Sie:
Die erste Frauengemeinheit: Kalte Schulter zeigen
Die zweite Frauengemeinheit: Nörgeln
Die dritte Frauengemeinheit: Launenhaftigkeit
Die vierte Frauengemeinheit: Zu viel reden
Die fünfte Frauengemeinheit: Aufrechnen von Fehlern
Die sechste Frauengemeinheit: Nicht zu Gemeinheiten stehen
»Dann eben nicht!« Wenn ich genau zuhöre, kriege ich manchmal mit, dass ich diese Worte denke. Ich habe mir angewöhnt, meinem inneren Dialog gelegentlich zuzuhören. Weil ich selbst mein wichtigstes Forschungsobjekt bin, möchte ich natürlich wissen, was in mir so vorgeht. Ein simples Beispiel: Ich bin unterwegs, gerade ist viel zu tun, ich habe Stress und ich überlege, was mein Partner und ich machen können, um wieder mehr Verbindung zu haben. Wir könnten zum Beispiel essen gehen, nur wir zwei, ganz in Ruhe. Oh ja, das wäre wunderbar. Doch ich sage ihm das nicht so klar, dass ich mir das wünsche, sondern ich sage: »Was hältst du davon, wenn wir essen gehen?«
Anstatt zu sagen, was ich will, frage ich ihn, was er davon hält. Und stelle ihm damit eine Falle. An seiner Reaktion merke ich, dass er erst mal nicht so begeistert ist. Wahrscheinlich fragt er sich: »Wo sollen wir das jetzt zeitlich noch unterbringen?« Doch mein Gedanke ist reflexartig sofort »Ach, dann lassen wir es doch einfach!« und ich bin sauer, weil er nicht mit mir essen gehen will. Wenn ich dann an meinem Schmollen festhalte und womöglich noch hinterherschiebe »Nie gehst du mit mir essen, wenn ich es mal vorschlage!«, bestrafe ich ihn mit Liebesentzug. Denn wahrscheinlich würde er sogar sehr gerne mit mir essen gehen, er hatte eben nur im Moment ein terminliches Problem. Ich bestrafe ihn dafür, dass er nicht sofort »Ja« gesagt hat. Und letztlich bestrafe ich mich selbst damit auch. Denn nun bekommen wir beide nicht das, was wir wollen. »Willst du recht haben oder reich sein?«, fragte mich mal ein Coach. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich lieber recht habe. Nach einer verunglückten Kommunikation wie die über die Abendgestaltung geht es natürlich so weiter, dass ich an diesem Abend garantiert keine Lust mehr auf Kuscheln oder Sex habe, wenn ich an meinem Rechthaben festhalte. Am Ende kommen wir beide zu kurz. Und das nur, weil ich mich erst nicht klar ausgedrückt und dann auf meiner Position beharrt habe.
Die erste Frauengemeinheit: Kalte Schulter zeigen
Was Männer an uns Frauen lieben, ist unsere Wärme, unsere Weichheit, unsere Güte und unsere Liebe. Männer wollen uns nah sein, sie wollen unsere Liebe spüren. Für viele Männer ist bei ihrer Partnerin der einzige Ort, wo sie die Rüstung, die sie sonst im Leben und im harten Konkurrenzkampf draußen brauchen, endlich mal ablegen können, das letzte Refugium, in dem sie Emotionen zeigen und schwach sein können. Das ist tatsächlich ein Unterschied im männlichen und weiblichen Erleben: Frauen holen sich Wärme und Zuneigung auch bei ihresgleichen und sind dafür nicht unbedingt auf Männer angewiesen. Ich habe schon von vielen Männern gehört, dass sie geradezu neidisch sind auf die lockere Art, mit der Frauen sich gegenseitig in den Arm nehmen und sich persönliche Dinge erzählen. Das tun Männer nicht. Männer untereinander sind immer auf der Hut, immer in Konkurrenz und immer angespannt, weil sie anderen Männern grundsätzlich erst mal nicht über den Weg trauen. Einen anderen Mann einfach so mal zu umarmen, ist für die meisten Männer etwas, das sie sich noch nicht mal vorstellen können. Homosexuelle Männer natürlich ausgenommen. Männer suchen Liebe, Nähe und Intimität bei Frauen. Und in erster Linie tun sie das bei ihrer eigenen, sofern sie eine haben. Die wirksamste Bestrafungsmaßnahme und dementsprechend krasseste, verletzendste und gleichzeitig häufigste Frauengemeinheit ist, wenn sie ihrem Mann die kalte Schulter zeigen. Der zweithäufigste Frauenschatten ist das Zurückhalten von Sex beziehungsweise das Bestrafen mit Sexentzug. Jede Frau kann das bei sich selbst beobachten. Das ist der kurze Moment, wo sie spürt, dass er ihr nah sein will und sie sich schlafend stellt. Oder sagt, dass sie nicht in Stimmung ist. Und zwar nicht, weil es ihr nicht gut geht, sondern weil sie sauer auf ihn ist. Doch anstatt zu sagen: »Hey, ich bin sauer, weil …« schweigt die Frau und entzieht sich. Wenn dieses Verhalten die Beziehung dominiert, treibt das Männer in die Puffs. Weil sie dort – auch wenn es gekauft ist und nur für einen kurzen Moment gilt – Nähe und Sex bekommen und so angenommen werden, wie sie sind.
Bedingungslose Liebe geben die meisten Frauen nur ihren Kindern, nicht aber ihren Partnern. Männer bekommen es knallhart zu spüren, wenn sie sich nicht so verhalten, wie die Frau es wünscht. Und Sexentzug ist eine der naheliegenden Maßnahmen. Kaum eine Frau würde das so zugeben, es ist aber die Realität in sehr vielen Beziehungen. Das ist ein typisch passiv-aggressives Verhalten. Eine andere Form von Sexentzug ist: andere Männer vögeln, den eigenen Mann aber nicht mehr. Ich bin nun wirklich die Letzte, die moralisch ist, wenn Frauen sexuell ihren Spaß haben. Das ist ja schließlich mein Thema seit vielen Jahren. Doch was definitiv nicht funktioniert, ist, wenn man seinen Partner damit hintergeht. Dieses Phänomen, dass Frauen andere Männer vögeln, aber ihrem eigenen Mann den Sex vorenthalten, kommt mir in der letzten Zeit häufiger unter. Früher nannte man das »Fremdgehen«, heute nennt man es »offene Beziehung«. Wenn die Beziehung wirklich nach beiden Seiten offen ist und jeder sich sexuell mit anderen austoben kann, bitte. Es mag sicher Paare geben, bei denen das funktioniert, doch das sind mit Sicherheit diejenigen, die eine sehr stabile Beziehung und auch miteinander viel Sex haben. Mir begegnet zunehmend ein Typ von Frauen, der selbstbewusst mit Sexualität umgeht, viel ausprobiert und immer vorne mit dabei ist, wenn es um Swingerclubs und Ähnliches geht. Nur wenn die gleichen Frauen zu Hause bei ihrem eigenen Mann oder Partner die sexuellen Aktivitäten einseitig eingestellt haben, hat das nichts mit sexueller Befreiung und Selbsterfahrung zu tun, sondern ist gemein. Zu Hause sind sie dann müde oder zu angestrengt von der Hausarbeit und den Kindern oder dem Job oder was auch immer. Das ist Liebesentzug und sehr fies dem Mann gegenüber. Die Frage ist: Wie ist der Deal in der Beziehung? Wenn das Paar den Deal lebt, dass der Mann der hauptsächliche Verdiener ist, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass er unbefriedigt bleibt und im Endeffekt die sexuellen Eskapaden seiner Frau auch noch finanziert. Eine beiderseits offene Beziehung funktioniert erst, wenn in keinem Bereich mehr ein Ungleichgewicht herrscht und ein sehr offener Austausch darüber stattfindet.
Wenn Frauen unzufrieden sind und das Gefühl haben, dass sie selbst zu kurz kommen, rationieren sie ihre Liebe, machen sie zu etwas Besonderem, das es nur zu besonderen Anlässen gibt. Für den Mann ist das schlimm, denn er weiß oft nicht, warum er kurzgehalten und bestraft wird. Weil die Frau nicht genau sagt, was sie eigentlich möchte. So beginnt ein Teufelskreis von Rückzug und Verletzungen, an dem letztlich beide leiden, weil keiner mehr das bekommt, was er will. Diesen Dingen müssen wir Frauen uns stellen, denn solche Spielchen machen wir die ganze Zeit. Wenn es wirklich Gründe gibt und sich der Mann danebenbenimmt, könnte die Frau ihn auch mit offenem Herzen in die Schranken weisen. Das wäre etwas anderes und tatsächlich ist es etwas, das Frauen im Prinzip gut können. Sie tun es jeden Tag Dutzende Male mit ihren Kindern. Am Anfang des Buches habe ich die »Königin« beschrieben, die bedingungslos liebt und gleichzeitig klare Grenzen setzt. Wir können üben, eine Königin zu werden, in unserer alltäglichen Kommunikation. Das fängt damit an, dass wir uns selbst beobachten und unseren Gedanken zuhören. Und es geht damit weiter, dass wir lernen, bedingungslos zu lieben: uns selbst und unsere Partner! Um bei meinem Beispiel vom Essengehen zu bleiben: Die Chance ist sehr hoch, dass mein Partner nach einiger Zeit von selbst mit einem Vorschlag kommt, wenn ich mich entspannen und ihm etwas Zeit geben würde.
Die zweite Frauengemeinheit: Nörgeln
Die zweite Frauengemeinheit, auf die ich hier eingehen möchte, ist das ewige Nörgeln, Meckern und Kontrollieren. »Warum kommst du so spät? Wo warst du?«, sind typische Worte einer nörgelnden Frau. Nörgeln ist der direkte sprachliche Ausdruck des Frustsammelns und Angepisst-Seins. An dieser Stelle kann man es erkennen, auch wenn der Nörgler beziehungsweise die Nöglerin ansonsten eine Maske der Nettigkeit trägt. Nörgel-Sätze fangen an mit »Wieso hast du nicht …?« oder »Du hättest doch besser …« oder »Du wirst nie lernen …« oder auch »Ich habe dir doch schon fünfmal gesagt, dass …«. Nörgeln entsteht meist aus der Weigerung, eine missliche Situation zu akzeptieren oder eben die entsprechende Konsequenz zu ziehen und zu handeln. Nörgeln ist keine Ansage und kein Wunsch, sondern ein Beschweren über etwas, das nicht passiert ist oder voraussichtlich nicht passieren wird. Nörgeln ist ein typisches Topping-from-the-bottom-Phänomen und wird dementsprechend häufiger von Frauen angewandt. Die Frau gibt dem Mann die Verantwortung für den beklagten Missstand und verharrt selbst in der Position des Opfers – »Wenn du nicht immer …, dann wäre …«. Ohne es direkt zu sagen, schwingt im Nörgeln immer mit: »Ich bin unzufrieden – und du bist schuld!« Das Schlimme am Nörgeln ist, dass der »Täter« letztlich nur versagen kann, egal wie sehr er sich anstrengt. Ein Klassiker ist der Mann, der sich wirklich bemüht, seiner Frau immer wieder kleine Geschenke mitzubringen und an Geburtstage, Hochzeitstage und Weihnachten denkt, aber den Valentinstag vergisst. Da wird dann garantiert genörgelt. Oder der Mann, der alles für seine Frau tut, aber zu selten »Ich liebe dich« sagt. Oder die moderne Variante: der Mann, der zu wenig Herzchen per WhatsApp schickt. Einer Nörglerin kann man es nicht recht machen. Natürlich gibt es auch Männer, die nörgeln und muffeln, genauso wie es auch passive Aggression bei Männern gibt. Letztlich ist Nörgeln der Ausdruck dessen, dass man selbst keine Verantwortung für sein Glück übernehmen will und nicht bereit ist, dafür zu kämpfen.
Die dritte Frauengemeinheit: Launenhaftigkeit
Ein Phänomen, das in eine ähnliche Richtung geht, das bei Frauen aber deutlich ausgeprägter ist als bei Männern, weswegen ich es hier als dritte Frauengemeinheit aufliste, ist Launenhaftigkeit. Stimmungen können sich bei manchen Frauen ändern wie das Wetter. »Ach nee, ich mag jetzt doch nicht mehr …« Und das ist bisweilen ziemlich anstrengend. Ich erlebe es jedenfalls immer wieder, und zwar vor allem bei Frauen, dass Dinge zugesagt und dann nicht gemacht werden. Wenn es ums Business geht, fällt es schneller auf als sonst, weil da Verträge unterschrieben werden. Oder eben nicht. Aber das ist genau einer der Gründe, warum Männer uns Frauen manchmal nicht ernst nehmen. Wir Frauen müssen unsere Launen in den Griff kriegen, sonst machen wir uns viel damit kaputt. Hier nun wieder eine wichtige Unterscheidung: Es gibt mittlerweile viele Indizien dafür, dass wir Frauen tatsächlich durch unsere Hormone gebeutelt sind und dass die unterschiedlichen Konzentrationen vor allem von Östrogen und Progesteron innerhalb des monatlichen Zyklus für unsere schwankende Stimmung verantwortlich sind. Früher dachten die Menschen, weibliche Launen hätten mit der Gebärmutter zu tun, und es gab sogar bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts eine Krankheit dazu: »Hysterie«. Jeder hat ein Bild dazu, was eine hysterische Frau ist, die Krankheit beschrieb letztlich eine besonders starke Ausprägung von Stimmungsschwankung. Das Gemeine an Frauenlaunen ist nicht, dass es uns manchmal nicht gut geht, sondern dass wir unsere schlechte Laune an andere verteilen und unser Leben davon bestimmen lassen. Ich kenne das bei mir gelegentlich auch: Ich nehme mir etwas vor oder sage etwas zu, und wenn es dann soweit ist, habe ich keine Lust mehr darauf. Das kennt, glaube ich, jede Frau. Hier kommt Disziplin ins Spiel. Tu es trotzdem! Wenn ich das nicht gelernt hätte, würde es kein einziges Buch von mir geben. Oder sag ehrlich: Ich kann nicht, heute geht es mir nicht gut. Und dann leg dich mit einer Wärmflasche, einer Tasse Tee und schöner Musik ins Bett. Niemand erwartet von uns, dass wir immer zu hundert Prozent leistungsbereit sind. Doch schlechte Stimmung mag niemand ertragen. Solange wir unser Verhalten von unseren Launen abhängig machen, kommen wir nicht weiter. Denn Launenhaftigkeit ist für alle um uns herum äußerst unangenehm, weil sie nicht wissen, woran sie sind. Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, Launen in den Griff zu bekommen: anzuerkennen, dass sie da sind. »Ich habe grad eine Laune.« Dann kannst du entscheiden: Willst du sie behalten? Oder geht es dir wirklich nicht gut und du brauchst eine Pause? Oder vielleicht kannst du die schlechte Stimmung auch einfach beiseiteschieben? Frauen haben ein großes Talent fürs Verteilen. Wenn sie schlechte Laune haben, verteilen sie diese. Jedoch: Wenn sie gute Laune haben, verteilen sie Liebe, Schönheit, Sinnlichkeit und Spaß. Happy Wife – Happy Life!
Die vierte Frauengemeinheit: Zu viel reden
Die vierte Frauengemeinheit ist nicht unbedingt eine Gemeinheit, sondern eher eine schlechte Angewohnheit. Manche Frauen reden zu viel. Und zwar zu viel über Dinge, die im Grunde genommen irrelevant sind. Dinge ständig infrage stellen (»Habe ich das richtig gemacht?«), ewiges Reflektieren (»Was wäre jetzt wohl die beste Option?«) und über Gefühle reden (anstatt sie zu haben) ist ein typisches Phänomen der Frauenmatrix. Beobachte kleine Kinder: Ein vierjähriges Mädchen würde nie ihren Spielpartner im Kindergarten fragen: »Du, wie geht es dir gerade?« Die beiden spielen miteinander und reden im Spiel. Oder wenn sie gelangweilt sind, streiten sie sich. Aber sie reden nie, um des Redens willen. Das lernen wir in der Schule, wenn wir anfangen, über alles nachzudenken, anstatt es mit den Sinnen zu spüren. Es gibt eine Untersuchung darüber, dass Frauen durch Reden Stress abbauen. Daran ist mit Sicherheit etwas. Doch es ist besser, wenn sie mit ihren Freundinnen quatschen, anstatt mit ihren Partnern, denn das viele Reden treibt viele Männer in Bastelkeller, Garagen oder zum Sport. Das ist ihnen zu anstrengend.
Die fünfte Frauengemeinheit: Aufrechnen von Fehlern
Nummer fünf der Frauenschatten: Frauen lieben es zu sammeln – sagt man ihnen nach, wenn es um Schuhe oder das Klischee der Sammlerin in Bezug zum männlichen Jäger geht. Doch Frauen sind auch Meisterinnen im innerlichen Aufrechnen von Fehlern des Mannes. Hochzeitstag vergessen. Aha. Müll nicht runtergebracht. So, so. Abwasch zwar gemacht, aber nicht sauber genug. Schon wieder. Frauen merken sich alles. In der Regel werden diese Dinge mit »Ach, kein Problem Schatz« oder »Ist nicht schlimm, ich mach es schnell« oder ähnlich kommentiert, doch innerlich braut sich ein Gewitter zusammen. Und irgendwann entlädt es sich an einer Stelle, wo man es gar nicht unbedingt erwarten würde. Das sind die typischen Momente, wo die Zahnpastatube falschrum im Becher steht und der Mann deswegen einen riesengroßen Anschiss bekommt. Für manche Männer sind Gespräche mit Frauen wie der Gang über ein Minenfeld, bei dem sie ständig damit rechnen müssen, dass irgendeine Bombe platzt.
Für den Mann wäre es um ein Vielfaches leichter, wenn die Frau einfach im richtigen Moment etwas sagen und vielleicht auch mal wütend werden würde, denn dann wüsste er, woran er ist. Männer sagen viel eher direkt etwas, in dem Moment, wenn es ihnen auffällt. Oder sie sagen nichts, vergessen es dann aber auch wieder. Dadurch, dass die Frau ihren Frust »sammelt« und vordergründig nett und freundlich ist, lebt er in einem ständigen Alarmmodus, denn er weiß nie, wann die Bombe platzt. Das erzeugt Stress. Und zerstört Vertrauen und Nähe.
Die sechste Frauengemeinheit: Nicht zu Gemeinheiten stehen
Das Gemeinste an Frauen und Nummer sechs der Frauengemeinheiten ist, dass sie nicht zu ihren Gemeinheiten stehen. Sie tun nämlich gerne so, als wären sie harmlos. Frauen können wunderbar lächeln und ihre Gemeinheiten hinter viel Schminke und einer leisen Stimme verstecken, doch das bedeutet nicht, dass sie nicht vorhanden sind. Wenn Frauen sich selbst in Online-Dating-Portalen beschreiben, benutzen fast alle die gleichen Worte: »aufgeschlossen«, »offen«, »lebenslustig«, »romantisch« oder auch »humorvoll«. Wenn man sie dann aber in Beziehungen erlebt, ist das nicht mehr lustig. Es ist wirklich interessant. Ich habe mal einfach aus Spaß in einem Online-Portal die Frauenprofile angeschaut. Sie klingen tatsächlich alle sehr ähnlich. Okay, jetzt kann man sagen, dort präsentiert sich natürlich jeder von seiner besten Seite, zumindest versuchen es alle. Doch Frauen sind auch sonst kaum bereit zuzugeben, dass sie Hexen sein können. Lieber bezeichnen sie sich als besonders sensibel oder gar »hochsensibel«. Ob sie das wirklich sind, halte ich für fraglich, vor allem wenn sie sich selbst mit diesem Label versehen. Wie wäre es, einmal offen und ehrlich zu sagen: »Ich bin manchmal eine launische Zicke und neige dazu, meinen Mann zu kontrollieren und alle in meiner Familie zu tyrannisieren!«
Susanne Wendel
Heute komme ich zuerst
ISBN: : 978-3-99060-095-5
Verlag: Goldegg Verlag