Es kommt weniger darauf an, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen: So können Forscher erkennen, ob Sie zusammenbleiben
Der Ton macht die Musik: Dass das nicht nur eine Weisheit aus Omas Sprüchekiste, sondern in vielen Bereichen des Lebens ein durchaus kluger Ratschlag ist, hat man als Erwachsener meist längst begriffen. Selbst die schönsten Wörter können in gesprochener Form eine biestige, verletzende oder überhebliche Botschaft transportieren, wenn Klang oder Intensität der Stimme nicht zum Gesagten passen. Nicht selten entscheidet also der Tonfall über die wahre Aussage hinter der Aussage. Ironie? Ein vorwurfsvoller Unterton? Schmollen, Hysterie oder flüstern? In der Schriftsprache kann man darüber nur mutmaßen. Kein Wunder also, das SMS und Chatnachrichten heute mit eindeutigen Smileys und Symbolen garniert werden, um Missverständnisse beim Schreiben zu vermeiden.
Sprechen Sie Liebe?
Besonders im Liebesalltag sagt der Tonfall eine Menge über die wahren Gefühle füreinander aus. Diese verbreitete Annahme konnten amerikanische Wissenschaftler jetzt mit einer aktuellen Studie belegen. Die Forscher von der University of Southern California wiesen nach, dass die Art und Weise, wie Paare miteinander kommunizieren, tatsächlich Rückschlüsse auf die Qualität ihrer Beziehung erlaubt. Mehr als zwei Jahre lang zeichneten sie ehetherapeutische Sitzungen von über hundert Paaren auf und analysierten die Gespräche in Hinblick auf verschiedene akustische Aspekte – so zum Beispiel Tonhöhe und Lautstärke. In den folgenden fünf Jahren blieben sie mit den Teilnehmern in Kontakt und baten sie in regelmäßigen Abständen, über das Ausfüllen von Fragebögen Auskunft über den derzeitigen Stand ihrer Partnerschaft zu geben. Und siehe da: Paare, die auf den Aufnahmen eher mal laut geworden sind sowie durch schrillere Töne und eine zittrige oder raue Stimme aufgefallen waren, lieferten in der Langzeituntersuchung eher Anzeichen für eine bevorstehende Trennung.