Introvertiert. Extrovertiert. Ambivertiert. Es gibt noch mehr als schlichte Schwarz-Weiß-Malerei. Vielleicht gehören auch Sie in den Bereich der emotionalen Graustufen?
Schubladen stehen uns ausgezeichnet. Der eine ist gut, der andere böse. Wir unterteilen die Welt in schön und hässlich. Es gibt also auch nur schüchterne oder aufgeschlossen Menschen. Schubladen machen unsere Welt so herrlich einfach. Die Farbpalette aus Schwarz und Weiß erleichtert uns vieles. Hauptsache wir benutzen niemals den gleichen Pinsel für beide Farben. Die Dinge könnten verschwimmen!
Dabei gibt es genau genommen keine Schubladen. Auch nicht im Charakter. Sind Sie intro- oder extravertiert? Sie wissen es nicht genau? Ha! Genau das ist der Punkt. Es kommt bei den meisten Menschen nämlich ganz auf die Situation an. Das hat damals schon C. G. Jung festgestellt, als er die Begriffe der Intro- bzw. Extraversion prägte. Gleichzeitig definierte er aber auch einen dritten, heutzutage fast vergessenen, Begriff: Ambiversion.
Etwa zwei Drittel der Menschheit können sich nicht klar in eine Schublade einsortieren. Sie haben Tendenzen zu beiden Persönlichkeitstypen. Ihr Denken, Fühlen und Handeln ist von Situation zu Situation unterschiedlich.
Was bedeuten diese Begriffe eigentlich? „Introvertiert“ bedeutet, dass ein Mensch eher nach innen gekehrt ist. Er gibt seinen Gedanken und Gefühlen das meiste Gewicht. „Extravertiert“ hingegen sind Personen, die sich nach außen orientieren. Also sich dem hinwenden, was um sie herum passiert. Wie extrovertiert eine Person ist, hängt von der Menge des Hormons Dopamin ab, bzw. wie stark das Gehirn von diesem Hormon stimuliert wird. Das ist von Person zu Person vollkommen verschieden.