Wie sollte es weitergehen?
Als sein Konsum immer mehr wurde und fast täglich zu unserem Leben dazugehörte, machte ich mir einerseits Sorgen um ihn: Könnte er jemals aufhören? Was machte das mit seinem Körper? Was, wenn ihm mal etwas untergemischt werden würde? Andererseits um uns: Will ich mein Leben mit so jemandem teilen? Mit ihm Familie gründen?
Ich fühlte also sehr vorsichtig vor, ob er sich vorstellen könne, den Konsum einzuschränken. Die Antwort lautete, dass er das natürlich könne, er aber nicht wolle, denn es entspanne ihn. Jeder, der versuche, ihn davon abzubringen, würde den Kürzeren ziehen. Jegliche weitere Rückfragen und auch der ein oder andere Streit deswegen bewirkten nur das Gegenteil.
Und die (Doppel-)Moral von der Geschichte…
Man kann einen Menschen nicht ändern. Man kann ihm gut zureden, ihn unterstützen, ihn lieben. Aber man wird es nicht schaffen, ihn von etwas abzubringen, wenn er es selbst nicht will.
Übrigens: Mein Gequalme hat ihn auch gestört. Es hat ihm im wahrsten Sinne des Wortes gestunken. Aber trotzig wie ich war, sah ich es natürlich nicht ein, dass ich mich für ihn ändern sollte – oder, dass Nikotin auch eine ernstzunehmende, wenngleich legale, Sucht ist. Erst viele Jahre später ist es mir gelungen, die Zigaretten wegzuwerfen. Und ich habe es auch, aber nicht nur für meinen Mann getan. Vor allem wollte ich es selbst.