So schön es ist, dass er mich anscheinend auch in einem Kartoffelsack attraktiv findet, so wenig hilft es mir, die Outfit-Wahl in unter einer Stunde hinzubekommen. Ich wäre froh darum, wenn aus einem „Passt so“ ein „Das Kleid ist für deine Figur nicht so vorteilhaft“ oder ein „Versuch doch mal das Kleid mit den Punkten, das würde für heute perfekt passen“ werden würde. Eine ehrliche Meinung, die auch mal etwas weh tun darf.
3. Ich liebe dich, so wie du bist
Um die Gottman-Konstante zu beachten, nach der eine Beziehung stabil bleibt, wenn immer mindestens fünf positive Äußerungen einer negativen gegenüberstehen, sollte mein Partner mir so oft wie möglich sagen: „Ich liebe dich, so wie du bist.“ Dass mein Partner mich liebt, müsste mir doch zu jedem Zeitpunkt klar sein, sagt zumindest er. Im Alltag gibt es jedoch genug Situationen, in denen ich mich selbst hinterfrage, ob mein Verhalten liebenswert ist.
Die Momente, in denen ich so lange nerve, bis mein Herzblatt mir endlich verrät, wer ihm das süße Fischotter-Video geschickt hat. Die Momente, in denen ich eine unpassende Bemerkung mache, weil mir nicht bewusst ist, was meinen Herzensmann stresst. Die Momente, in denen ich mit dem zehnten Outfit des Abends vor seiner Nase stehe und hören will, welches nun das Hübscheste ist. In diesen Situationen brauche ich die Gewissheit, dass ich geliebt werde, so wie ich bin. Mit all meinen Macken, Zickereien und übertriebenen Reaktionen.
Also, lieber Schatz, falls ich wieder der Vermutung erliege, du würdest heimlich ein zweites Leben als Mafia-Boss führen, gib mir einen Kuss und versichere mir, dass du mich trotzdem über alles liebst.
Eric Hegmann
Redaktion
Anna Zimt
