Die Bedeutung der Wortwahl in der Partnerschaft

Vier Aspekte, die Ihre Sprache positiver klingen lassen und so für mehr Harmonie in Ihrer Beziehung sorgen:

1. Druck rausnehmen

„Wann müssen wir bei der Party sein?“ Müssen ist ein klassischer Druckmacher. Für Sie selbst und für den anderen. Erlauben Sie sich mehr Leichtigkeit und probieren Sie etwas wie „Wann fahren wir los?“ oder „Wann wollen wir dort ankommen?“

„Ich habe Deine Unterstützung wirklich dringend nötig.“ Der Wortstamm von nötig ist die Not. Dann kann ein Gefühl bleiben, dass der andere mir nicht wirklich gern geholfen hat. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner die Freiheit, auch „Nein“ sagen zu dürfen, und formulieren Sie eine Bitte oder „Deine Hilfe wäre für mich ein Segen.“

2. Negationen vermeiden

„Dein Essen war gar nicht mal so schlecht.“ Witzig gemeint, logisch. Doch wenn es als echtes Kompliment gemeint ist, dann drücken Sie das auch so aus. „Dein Essen hat mir sehr gut geschmeckt und es war toll angerichtet.“

„Vergiss den Schlüssel nicht!“ Kennen Sie den Klassiker, dass unser Gehirn das Wort „nicht“ nicht verarbeiten könne? Kann es wohl, dauert nur länger. Und es gibt keinen triftigen Grund, unserem Partner bei wichtigen Botschaften diese zusätzliche Aufmerksamkeit abzufordern. Mit „Nimm den Schlüssel mit!“ ist alles Notwendige präzise ausgedrückt.

3. Gewalt rausnehmen

„Ich habe ein Attentat auf Dich vor!“ Es gibt Worte, die fühlen sich hart und rauh an. Andere wirken eher sanft und zeugen von Achtsamkeit. „Wann hast du Zeit für mich? Ich bitte dich um einen Rat.“ (Ratschläge sind auch Schläge…)

„Lass uns den ganzen alten Kram wegschmeißen.“ Ganz schön grob und lieblos, wie Sie da über gemeinsam gekaufte Dinge oder Geschenke von anderen sprechen. Werten Sie gemeinsame Anschaffungen auch sprachlich auf: „Lass uns gemeinsam aussortieren, was wir nicht mehr brauchen und abgeben wollen.“

4. Wertschätzung ausdrücken

„Ich kümmere mich heute Nachmittag um Dein Problem.“ Kümmern kommt von Kummer. Und je öfter das Wort Problem ausgesprochen wird, desto mehr davon kommt in unser Leben. „Ich nehme mich heute Nachmittag dieses Themas an“ klingt deutlich lösungsorientierter, oder?

Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass langjährige Paare die einfachsten Höflichkeitsfloskeln vergessen haben. Man kennt sich ja schon in- und auswendig, da kann man schon mal Worte sparen. Wirklich? Nein.

„Bitte“ und „Danke“ sollten auf jeden Fall in Ihrem aktiven Wortschatz vorkommen und können vermutlich auch noch öfter und besser eingesetzt werden. Wörtchen wie „ich“ und „du“ haben übrigens besonders viel Nebenbedeutung, denn sie stellen Kontakt her. Versuchen Sie mal statt eines einfachen „Danke“ ein „Ich danke Dir.“

Bewusst mit den eigenen Sprach- und Denkgewohnheiten umzugehen, fördert eine entsprechende innere Haltung. Diese wiederum tut dem Beziehungsklima und wertschätzender, positiver Kommunikation gut. Das lohnt sich, denn so sparen Sie Zeit und Kraft für das Wesentliche: Ihre gemeinsame Zeit.


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