Die Beziehung kriselt: Gehen oder bleiben? Es gibt in jeder Partnerschaft Situationen, die einen zweifeln lassen, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, zu investieren. Drei einfache, aber unerlässliche Fragen, um eine Beziehung zu beurteilen
Die Anlässe für eine Beziehungskrise können schwerwiegend sein: Untreue, Betrug oder ein gemeiner, herzloser Streit. Manchmal ist aber auch die Situation, in der man sich selbst gerade befindet, einfach unglücklich. Zuviel von allen Seiten, was auf das Paar einwirkt: Stress in der Familie, im Büro oder ein grundsätzliches „unzufrieden mit der Gesamtsituation.“ Wie lässt sich herausfinden, ob man nur jetzt und mit dem aktuellen Konflikt an seine Grenzen gerät und somit die Beziehung noch zu retten wäre, oder aber die Basis zerstört ist, auf der eine Beziehung aufbaut?
Viele Konflikte liegen tiefer, als man zunächst sieht. Der berühmte Zahncréme-Deckel ist kein Trennungsgrund, das ist klar. Aber die Tatsache, dass man sich darüber jeden Morgen streitet, das deutet doch darauf hin, dass die Schmerzgrenze an anderer Stelle überschritten wurde, dass ein ungelöster Konflikt unter der Oberfläche schlummert. Die Spitze des Eisbergs eben, der nun auch große Dampfer untergehen lassen kann. Die folgenden drei Fragen können als eine erste Orientierung helfen.
1. Hat mein Partner mir in schwierigen Zeiten geholfen?
Gegenseitige Unterstützung und Anerkennung gehören einfach zur Liebe dazu. Hilfe ist eine der fünf Sprachen der Liebe. „Das ist dein Problem. Ich habe eigene. Sieh selbst, wie du damit klarkommst“, ist ein echtes Armutszeugnis. Natürlich muss man sehen, ob es sich dabei um eine Ausnahme handelt oder einen Dauerzustand. Ob es sich um ein wiederkehrendes Problem handelt, das schon so oft thematisiert wurde, dass nicht einmal die eigenen Eltern noch Geduld aufbringen könnten. Grundsätzlich kann man aber vom Partner erwarten, dass er einem zur Seite steht, die Ärmel hochkrempelt und bereit ist, mit anzupacken. Denn wer sich nicht darauf verlassen kann, verliert die Zuversicht, in Zukunft gehört und anerkannt zu werden. Schließlich gehen wir Beziehungen ein, um gemeinsam besser Probleme bewältigen zu können als allein.