Der Grund, weshalb viele Beziehungen zerbrechen

Im real life ist das alles natürlich noch sehr viel komplexer. Da wechseln manchmal beide Partner die Rollen wie ihre Unterwäsche, beeinflussen wichtige äußere Lebensereignisse die Beziehung (Berufswechsel, Krankheit, Trauerfälle u.v.m.) oder spielen auch noch dritte (vierte, fünfte, …) Personen eine entscheidende Rolle. Im Kern bleibt aber der Grund der finalen Trennung derselbe: Eine (ungesunde) Idealisierung ist langsam in (destruktive) Abwertung umgeschlagen. Und Abwertung ist bekanntlich einer der zuverlässigsten Indikatoren für ein baldiges Beziehungsaus, wie die Paarforschung herausgefunden hat. Das ALLES wurde zum NICHTS. Und ein NICHTS, seien wir ehrlich, wollen wir nicht an unserer Seite.

Das ist zwar alles eine große Lüge – das mit dem ALLES und dem Helferchen und dem NICHTS. Denn in Wahrheit sind wir nicht eine Rolle, sondern ein Mensch: grau, bunt, komplex. Und das wissen wir insgeheim auch. Und trotzdem haben wir uns auf dieses mörderische Spiel, diese große Beziehungslüge, eingelassen. Mit besagten verheerenden Folgen.

Was kann man tun?

Was kurz- und mittelfristig möglich ist

Ehrlich sich selbst gegenüber sein, die Situation wahrnehmen und erkennen, in was für eine teuflische Spirale man da hineingeraten ist. Abstand nehmen. Aufpassen, dass man in einer neuen Partnerschaft nicht gleich wieder in dieselbe Dynamik hineinschlittert. Sich die Frage stellen, warum man scheinbar ein ALLES braucht, um glücklich zu sein – und ob das denn überhaupt stimmt. Sich fragen, warum man Selbstverantwortung womöglich gerne abgibt und ob es vielleicht nicht ein schöneres Beziehungsleben wäre, wenn beide Partner die Verantwortung für ihr eigenes Leben nicht vollständig an den anderen abgeben würden. Sich fragen, ob man sich das, was man via eigener Erwartungen auf den Partner projiziert, nicht selbst geben kann.

Was langfristig möglich ist

Besser ist es natürlich, die Gründe des hier vorgestellten Grunds, warum viele Beziehungen zerbrechen, aufzuarbeiten. Dies kann meist nur durch ein professionelles Beziehungscoaching oder im Rahmen einer Psychotherapie geschehen. In leichteren Fällen helfen, wie so oft, Bewusstmachung und ein vertieftes Selbstverständnis zumindest ein Stück weiter.


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