Ich denke, dass ich für uns alle spreche, wenn ich sage, dass es nicht schön ist, von Partner:innen darauf hingewiesen zu werden, dass wir ihn:sie mit einem bestimmten Verhalten enttäuscht haben. Kritik – und sei sie noch so berechtigt – kann an unserem Ego kratzen und zu defensiven Reaktionen führen. Diese sind für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen noch schädlicher als die Situation, die überhaupt dazu geführt hat, dass unser:e Partner:in etwas an uns zu beanstanden hatte.
Wie gehst du mit Kritik um?
Deshalb möchte ich dich an dieser Stelle fragen: Wenn dein:e Partner:in ihre Enttäuschung über etwas, das du getan (oder auch nicht getan) hast äußert, wie gehst du damit um?
Verteidigst du dich und erklärst ihm:ihr, warum er:sie damit total falsch liegt?
Bist du einfach still und nimmst seine:ihre Kritik an dir einfach hin, ohne darauf einzugehen?
Gibst du ihm:ihr nach außen hin Recht, brodelst aber innerlich, weil du dich zu Unrecht zurechtgewiesen fühlst?
Oder nimmst du seine:ihre geäußerten Gefühle der Enttäuschung war und reflektierst sie? Nimmst den zutreffenden Teil an, während du Vorwürfe, die dir ungerecht erscheinen, in einem direkten Gespräch thematisierst?
Enttäuschte Partner:innen auszuhalten ist schwer
Wo Menschen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte – und damit eben auch Enttäuschungen. Nicht immer allerdings hat es etwas mit uns selbst zu tun, wenn unser Gegenüber von unseren (ausbleibenden) Handlungen enttäuscht ist. Enttäuschung geht auch immer mit einer Erwartungshaltung einher, die wir leider nicht immer erfüllen können. Gleichzeitig ist es sehr schwierig, das Gefühl, unsere:n Partner:in enttäuscht zu haben, auszuhalten. Schließlich wollen wir für ihn:sie möglichst alles richtig machen. Wir alle wissen, dass der Satz „Ich bin nicht sauer, ich bin enttäuscht!“ oftmals mehr weh tut, als wenn unser Gegenüber einfach mal kurz so richtig wütend auf uns ist.