Das 15-Minuten-Beziehungstraining

Die ersten 15 Minuten zählen

Nur, wer auch mal ein bisschen Zeit mit sich und den persönlichen Gedanken verbringen kann, ist auch in der Lage, dem Partner in der gemeinsamen Quality Time seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Um die Gesundheit ihrer Beziehung also zu erhalten und die emotionale Nähe zueinander zu stärken, sollten Paare die viertelstündige Individualzeit auf der Prioritätenliste ganz oben verorten.

Ja, besonders für Familien mit Kindern, Haustieren und scheinbar unendlich vielen Verpflichtungen und To-dos mag das erstmal utopisch klingen. Wissenschaftler fanden jedoch kürzlich heraus, dass die ersten 15 Minuten nach dem Aufeinandertreffen im gemeinsamen Heim bestimmen, wie gut oder schlecht der restliche Abend unter beziehungstechnischen Gesichtspunkten verlaufen wird. Liegt man sich zur Schlafenszeit in den Armen oder statisch nebeneinander mit einem fahlen Gefühl? Wer innerhalb der ersten Stunde in einen Streit gerät, kann dafür nur selten handfeste Gründe benennen. Meist fehlt den Köpfen einfach nur der Cool-down, der für den Neustart eben nötig ist. Geht die initiale Zweisamkeits-Zeitspanne für beide Individuen hingegen entspannt über die Bühne, hat jeder die Chance, sich zu sortieren und die Sensibilität für die Launen des anderen anzuschalten.

Die Stimmung vorfühlen

Und auf die kann man sich bereits während des Arbeitstages einstellen. Liebevolle Zwischendurch-Nachrichten wirken ja per se wie Puderzucker für die Beziehung – erfährt man so aber auch schon frühzeitig, welche Sorgen oder Probleme der andere am Abend mit nach Hause bringen wird, kann das dem Gefühl der Überforderung vorbeugen. Das stellt sich nämlich gern mal ein, wenn einem selbst bei der Heimkehr noch der Schädel brummt, während der andere auf der Suche nach Beachtung, Mitgefühl und Zustimmung seinen eigenen Ballast auskippt. Diese Probleme zu teilen, ist natürlich ein Grundstock jeder funktionierenden Partnerschaft. Doch das vollständige Einlassen aufeinander klappt eben besser, wenn es auf eine kleine befreiende Atempause im Solo-Modus folgt.