Eine der häufigsten Ängste nach einer Trennung ist, ob der neue Partner des Ex-Partners alles bekommt, was man sich selbst in der Beziehung immer gewünscht hatte, weiß beziehungsweise-Autorin Simone Sauter. Als Liebeskummer- und Selbsthilfe-Coach hat sie schon vielen diese große Sorge nehmen können. Lesen Sie hier, warum Sie in den meisten Fällen beruhigt sein können
Ich kann Sie beruhigen. Oftmals, wenn wir daran denken, dass unser Ex-Partner in einer neuen Beziehung ist, erinnern wir uns daran, wie es am Anfang unserer eigenen Beziehung mit ihm war. Und natürlich kommen dann all die glücklichen, harmonischen und rosaroten Erinnerungen zurück. Und die Frage: Was ist, wenn es immer so bleibt zwischen den beiden?
Das wird es sehr wahrscheinlich nicht, denn unser Verhalten liegt einem Verhaltensmuster zugrunde. Und dieses Verhaltens- und Denkmuster bestimmt unser Beziehungsmuster. Wir können Muster nur dann durchbrechen und sie verändern, wenn wir aktiv an ihnen arbeiten. Dazu gehört, dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen, sie hinterfragen und sie dann verändern. In 99 Prozent der Fälle geschieht das nicht über Nacht und auch nicht von selbst.
Es gibt einen Grund, warum es so viele Paartherapeuten und Beziehungscoaches gibt, denn diese helfen Ihnen dabei.
Die Verliebtheitsphase ist anders
In der Verliebtheitsphase sehen wir die Dinge nicht so, wie sie wirklich sind. Unser Körper wird geflutet von einem Hormoncocktail, der uns die alt bekannte rosarote Brille tragen lässt. Waren Sie schon einmal mit jemandem zusammen oder haben sich zu jemandem hingezogen gefühlt und sich ein paar Monate danach gefragt, was in Sie gefahren ist? Genau so fühlt sich die Verliebheitsphase an.
Wir sind überglücklich, beinahe nichts kann unsere gute Laune verderben und alles scheint perfekt, obwohl dem in Wahrheit natürlich nicht so ist. Diese Phase dauert allerdings nur zwischen sechs und maximal 18 Monaten, dann kommt der Alltag.
Wenn uns der Alltag einholt
Ob eine Beziehung von Dauer sein kann, bestimmt nicht die Verliebtheitsphase, sie setzt lediglich den Auftakt einer möglichen dauerhaften romantischen Beziehung. Ob wir zusammenpassen, bestimmt unser Alltag, die Zeit, in der nicht mehr alles rosarot ist. Die Zeit, in der wir neben den Lebensfreuden auch die Herausforderungen mit unserem Partner meistern.
Und in dieser Phase lernen die meisten Menschen ihren Partner auch erst richtig kennen, denn in der Verliebtheitsphase wollen wir uns oft von unserer Schokoladenseite zeigen und nur nichts „falsch machen“.
Wie passt das jetzt zusammen?
Stellen Sie sich vor, Ihr Ex-Partner hat eine neue Beziehung. Und nun denken Sie daran, wie oft Sie Ihren Ex-Partner um dies und das gebeten haben und er weder zugehört noch sich irgendetwas davon angenommen hat.
Glauben Sie wirklich, dass er in seinem alltäglichen Leben all die Dinge, die Sie sich so sehr gewünscht haben, für einen anderen Menschen verändert?
Und wenn ja, dann ist die Frage: Warum sollte er das tun? Dann hätte er es auch für Sie tun können, denn in der Theorie wäre das natürlich bedeutend einfacher gewesen, als sich auf die Suche nach einem neuen Partner zu machen, nicht wahr?