Alles eine Frage der Kommunikation?

Jede(r) geht anders mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit um

Was also für meinen Kollegen nur eine Mücke war (1-2 Stunden Sport, da kann er ja immer noch den Rest des Tages mit dem Geburtstagskind verbringen), war für seine Freundin ein Elefant (sie ist ja wohl wichtiger als sein Workout). Wir Frauen gehen nun unterschiedlich mit diesem Eindruck um, nicht wichtig genug zu sein. Bei manchen Frauen setzt das Gefühl viel später ein, weil sie in sich selbst genug Selbstvertrauen und Standhaftigkeit tragen. Andere Frauen steigern sich sehr in so eine Situation hinein, vor allem wenn sie sich unverstanden fühlen. Wieder andere Frauen, zu denen ich mich selbst auch zähle, möchten um jeden Preis erklären, warum ihnen das Thema jetzt so wichtig ist: Je mehr der Mann abblockt, desto mehr fühle ich mich provoziert und animiert dazu, die Situation zu erklären. Bis er verdammt nochmal verstanden hat, was in mir vorgeht!

Wenn der Mann also abblockt, dann vermittelt er mir, dass er kein Interesse daran hat, meine Argumentation zu verstehen. Und das wiederum signalisiert mir, dass ihm nicht wichtig genug ist, mich zu verstehen (und als Schlussfolgerung, dass ich ihm nicht wichtig genug bin). Natürlich will der  Mann hier nur gern schnell aus der Situation heraus, bevor sie eskaliert. Sie eskaliert aber gerade deshalb!

Wohlwollende und wertschätzende Kommunikation

Das ist verflixt und zugenäht, nicht wahr? Jetzt ist natürlich die Frage, wie mein Kollege sich hätte verhalten sollen, um die Eskalation zu verhindern. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass er seine eigenen Bedürfnisse nicht für sie zurückstecken muss. In der Beziehung soll ja auch Raum für seine  eigenen Ideen und Wünsche sein. Es geht mehr darum, WIE er sie vermittelt.


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