5 Punkte, an die wir uns erinnern sollten, wenn wir an unserer Beziehung zweifeln

4. Wir sind genau da, wo wir gerade sind – und haben schon so viel geschafft

Vielleicht ist einer der Schlüssel zum andauernden Glück in der Partnerschaft die Einsicht, dass die Beziehung sich ändern kann, während der Partner es wahrscheinlich nicht tun wird. Natürlich ist eine Beziehung auch immer eine Form der Arbeit an sich selbst, weil man eben nicht nur mit sich, sondern auch mit einem anderen Menschen zusammen das Kissen und das Bad und das Leben teilt. Aber genau weil man der ist, der man ist, hat einen der andere schließlich auch einmal ausgewählt und genau weil man der ist, der man ist, steht man heute dort, wo man eben steht.

Nähe wird oft mit Gleichheit verwechselt. Doch ist jeder Mensch ein Unikat in der Art, wie er seinen Tag begeht, seine Freude zeigt und sich seinen Problemen stellt. Und wenn man es zusammen schafft, sich nach Monaten oder Jahren des gemeinsamen Lebens nicht nur nicht zu hassen, sondern im eigenen Leben auch noch entscheidende Schritte gewagt zu haben, die dazu geführt haben, dass man gemeinsam weitergekommen ist, dann kann man sich schon zum Hauptgewinn gratulieren. Denn dann trägt die Beziehung zwei von Natur aus fehlerhafte Individuen in einen Hafen, in dem beide sicher vor Anker liegen können, ohne ständig an sich selbst zu zweifeln.

5. Achtsam bleiben auf dem Weg – It takes two to tango

Man ist gemeinsam in einer Beziehung und bis auf die berühmten Ausnahmen der Regeln auch gemeinsam für ihr Gelingen oder Scheitern verantwortlich. Ein wichtiger Punkt für eine gute Partnerschaft ist das Zuhören. Dies fällt uns bekanntlich schwerer als das Reden. Und wir machen uns die Mühe in einer Beziehung manchmal sogar seltener als gegenüber Freunden oder Kollegen. Vielleicht erscheint uns das Reden wichtiger, weil wir so besser auf Veränderung drängen können. Was uns ja – wie schon bemerkt – nicht wirklich weiterbringt. Sich hinzusetzen und zu sagen: ‚Ich höre Dir jetzt zu und dies auch wirklich aufmerksam und möglichst unvoreingenommen!‘, ist Teil eines Prozesses, den man Achtsamkeit in der Beziehung nennen kann. Vielleicht kommen wir am Ende eines Gespräches zu dem Schluss, dass wir unser Gegenüber nicht vollständig verstehen, aber in seiner Gedankenwelt trotzdem respektieren können. Dann sind wir schon eins weiter als vorher. Vielleicht können wir sogar sagen: ‚Ich weiß genau, was du meinst. Das kenne ich von mir!‘. Dann sind wir auch noch eins näher als vorher. Wenn wir es schaffen, dem Partner aufmerksam und achtsam zu begegnen, dann ist es möglich, die Beziehung wie das Rädchen einer Uhr immer eine Stunde weiter zu einem neuen Morgen hinzudrehen, ohne dass sie stehenbleibt.

Und dann gibt es noch jene Tage, an denen es beständig Frust und Traurigkeit aus alten Eimern regnet. Dann sollte man sich gemeinsam an das Schönste erinnern, das man besitzt: den Mythos der eigenen Liebe. Wie war das noch, als man sich kennenlernte? Was hat man sich versprochen und bis heute gehalten? Denn da sitzt ein Mensch, für den man sich entschieden hat. Aus Gründen, die vor allem in dem Abenteuer liegen, sich überhaupt verliebt zu haben.


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