2. Die eigene Angriffsfläche überprüfen
Reagiert man auf etwas, das der Partner gesagt oder getan hat, besonders emotional, liegt das oft daran, dass es einen an einer empfindlichen Stelle trifft. So kann es sein, dass man dem anderen direkt mangelnde Aufmerksamkeit vorwirft, wenn er während einer Unterhaltung abgelenkt scheint – beispielsweise deshalb, weil man im Job gerade wenig Beachtung erfährt. Eigene Unsicherheiten und Ängste bieten eine große Angriffsfläche für Verletzungen und Wut. Berührt der Partner Sie mit seinem Verhalten unabsichtlich (und vielleicht auch nur vermeintlich), bekommt er oftmals mit aller Wucht die angestauten, im Unterbewusstsein verankerten negativen Gefühle zu spüren. In vielen Fällen enden eigentlich harmlose Situationen so in Streitereien, die eigentlich gar nicht entstehen müssten. Fragen Sie sich vor der nächsten Eskalation also Folgendes: Sind es wirklich die Handlungen oder Worte meines Partners, die mich verletzen – oder tangieren sie lediglich einen wunden Punkt in mir?
3. Emphatisch kommunizieren
Ganz egal, wie gut man seine eigenen Schwachstellen erkennen und aufbrodelnde Emotionen deuten kann: Eine klare, empathische Kommunikationsweise ist in jedem Fall das einfachste Mittel, um Konflikte mit dem Partner im Keim zu ersticken und sie in eine Diskussion auf Augenhöhe zu verwandeln. Diffuse Vorwürfe oder verallgemeinernde Beschuldigungen bringen Sie ebenso wenig zu einer Lösung wie Beleidigungen oder verletzende Aussagen. Wenn Sie hingegen offen in den Diskurs treten, Ihre Gefühle schildern und sich während des Gesprächs in Ihren Partner hineinversetzen, sind Sie auf dem besten Weg, den aufkommenden Streit zu umgehen und das Problem gemeinsam zu bewältigen. Statt immer wieder das Fehlverhalten des anderen zu betonen, konzentrieren Sie sich darauf, konstruktiv zu argumentieren – und Ihre Wünsche für die Zukunft auf einfühlsame Weise zu artikulieren.