Werden Scheidungskinder beziehungsgestört?

Also besser keine Scheidungskinder heiraten?

Diese Ergebnisse klingen erst einmal ernüchternd für Scheidungskinder. Wer will schon sehenden Auges ein solches Risiko eingehen?

Aber es gibt Hoffnung. Die Scheidungszahlen in Deutschland gehen zurück. Offenbar kann man aus den Fehlern der Eltern lernen. Dazu ist es notwendig, sich dieser Dynamiken bewusst zu werden. Dann kann man wirklich etwas anders machen. Gerade aus der Angst heraus, „dass einem das auch passiert“, kann eine neue Kraft und Sensibilität für Schieflagen in der eigenen Beziehung erwachsen. Wenn sie einen realistischen Blick auf die Partnerschaft der Eltern, die eigene Beziehung und auch sich selbst entwickeln, haben auch Kinder aus Trennungsfamilien die Chance, eine erfüllte und stabile Partnerschaft zu führen. Außerdem lernt man nicht nur von den Eltern, wie Beziehung geht. Auch im Freundeskreis gibt es die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen, die Disharmonien im Elternhaus abpuffern können.

Aus der Beziehung der Eltern lässt sich nicht 1: 1 auf die eigene schließen. Das wäre auch zu einfach. Vermasseln muss ich die Sache schließlich selbst. Aber genauso gut kann ich mir Mühe geben.
Außerdem hat eine Scheidung immer viele Gründe und es gehören bekanntlich zwei dazu. Und man kann es auch gemeinsam richtig machen.

Und erkennen, wie kostbar Beziehungen sind.

(1) https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/21305/ssoar-isi-1995-14-diekmann_et_al-wird_das_scheidungsrisiko_vererbt_herkunft.pdf?sequence=1
(2) https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0205732#sec017
(3) ebd.
(4) ebd.
(5) https://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-044.pdf


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