Was ist, wenn der Wunschpartner eine schreckliche Familie hat?

Lindas Hoffnungen wurden bitter enttäuscht

„Unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest war eine Katastrophe, das heißt, es kam gar nicht zum Feiern“, erinnert sich Linda. „Vorher schon musste ich mehrfach anrufen, um zu erfragen, ob man sich überhaupt sieht, denn von der Seite meiner zukünftigen Schwiegereltern kam nichts. Während meine Freundinnen nicht wussten, wohin sie Weihnachten zuerst gehen sollten mit Kind und Kegel, zu ihren eigenen Eltern oder zu den Schwiegereltern, weil beide Seiten unbedingt mit ihnen feiern wollten, gab es von Theos Eltern keine Einladung. Wie sollte es bloß werden, wenn wir Kinder haben, dachte ich. Theo und ich, wir hatten schon einen Hochzeitstermin. Ich fragte mich, ob ich in diese herzlose Familie einheiraten wollte, ich sprach mit meinen Freundinnen darüber. Sie sagten: „Es geht doch um Theo, um Dich, um Euch. Das zählt.“ Ich war gekränkt, ich fühlte mich verwaist, ich hatte eine solche Sehnsucht nach einer herzlichen Familie. Dazu kam, dass meine Mutter tot war, da war also ein Mangel in meinem Leben. Zu meinem Vater und seiner zweiten Frau hatte ich ein liebevolles Verhältnis, sie luden Theo und mich regelmäßig ein. Ich nahm Theo mehr und mehr unter die Lupe, ich empfand ihn auch immer öfter als gleichgültig, als wenig emphatisch. Er erinnerte mich manchmal an seine Mutter. Das hat mich alles konfus gemacht. Ich wusste nicht mehr, ob ich meine Enttäuschung über Theos Familie auf ihn projiziere und ihm Unrecht tue. Weihnachten haben wir dann mit meinem Vater und seiner Frau gefeiert, von Theos Eltern hörten wir nichts.

Wie der Vater, so der Sohn? Theo benimmt sich wie ein Waschlappen 

Ich habe von Theo verlangt, dass er sich hinter mich und unsere Familie stellt und deutlich macht, wie enttäuscht ich bin. Ich ging davon aus, dass er auch enttäuscht ist. Er hat dann auch bei seinen Eltern angerufen, aber er hat es nicht fertiggebracht, sich zu beschweren. Er redete um den heißen Brei herum. Ich hatte das schlimme Gefühl, Theo macht dieser Mangel an jeglicher Anteilnahme nichts aus. Trotzdem, ich liebte ihn, Theo hatte viele wunderbare Seiten, und wir planten unsere Zukunft.“ Linda und Theo verhüten nicht mehr, sie heiraten, als Linda mit Noah schwanger ist, ein absolutes Wunschkind. Sie heiraten nur standesamtlich, die große Party soll folgen, wenn Linda abgestillt hat, sie will auch richtig feiern an ihrer Hochzeit. Sie sagt: „Ich war froh, dass wir das aufschieben mit der Party, denn ich wollte gar nicht wissen, ob Rita und Hans überhaupt gekommen wären. Ein Geschenk haben wir auch nicht bekommen. Theos Vater erschien mir mittlerweile wie eine Marionette, wie ein Hampelmann.“


Weitere interessante Beiträge