Messer, Gabel, Schere, Licht … sind für kleine Kinder nicht? Eigentlich eine klare Ansage, wenn es darum geht, sein Kind vor den alltäglichen Gefahren des Lebens zu schützen. Doch was, wenn Mama und Papa etwas voneinander abweichende Ansichten von (un)gefährlich haben?
Klar, bei einigen Dingen stellt sich einfach nicht die Frage, ob diese gefährlich für unseren Sohn sind oder nicht. Zum Beispiel würden wir beide niemals unser 2,5-jähriges Kind alleine über die Straße gehen oder mit einem laufenden Föhn neben der randvollen Badewanne spielen lassen. Auch dürfte er nicht alleine mit dem heißen Bügeleisen in einem Raum bleiben, wenn ich mal kurz was in den Kleiderschrank räumen müsste. Oder die Leiter zum Dachboden hochklettern – ohne, dass ich ganz dicht hinter ihm her klettern würde, käme auch das nicht in die Tüte. Auch der Akkuschrauber wäre in Abwesenheit meines Mannes tabu, genauso das Fahren mit dem Laufrad an einer befahrenen Straße ohne Helm. Denn eindeutig gefährliche Aktivitäten und die Benutzung von Gegenständen, die nur von Erwachsenen bedient werden dürfen, gehören einfach nicht in Kinderhände.
Wir stufen nicht alles als gleich gefährlich ein
In unserer Begleitung und mit entsprechenden Schutzmaßnahmen soll sich unser Sohn jedoch auch an kleine Gefahren heranwagen lernen. Allerdings läuten hier die Alarmglocken bei meinem Mann und mir jeweils unterschiedlich schnell und laut. Während mein Mann in Sachen „Welche Gegenstände sind gefährlich?“ eher leichtfertig handelt, bin ich entspannter, was das Thema „Was kann ich meinem Kind motorisch zumuten?“ angeht. So muss ich nicht selten die Hände überm Kopf zusammenschlagen, wenn ich mitbekomme, was für ein Werkzeug mein Mann unserem Sohn vertrauensvoll in die Hände gibt, und mein Mann, wenn er sieht, wie ich unseren Sohn bedenkenlos allein die kleine Treppe zur Haustür hochgehen lasse.