Warum ich in diese Corona-Welt keine Kinder setzen möchte

Eine Tatsache, die nicht nur bei mir, sondern auch bei meinem Partner Stress ausgelöst hat. Wie das bei zwei Elternteilen aussieht, die beide im Homeoffice arbeiten und nebenbei auch noch ein oder mehrere Kinder beschäftigen müssen, möchte ich mir wirklich nicht ausmalen. Mit kleinen Kindern bleibt einem ohnehin kaum Zeit für einen selbst – und davon, dass Care-Arbeit eigentlich bezahlt werden sollte, möchte ich an dieser Stelle erst gar nicht anfangen. Es ist nämlich genau das: Arbeit. Insbesondere dann, wenn wir in einer globalen Krise stecken und dem Nachwuchs auch noch irgendwie vermitteln müssen, dass sie aktuell nicht mit ihren Freund*innen auf dem Spielplatz toben können, weil draußen ein böses Virus grassiert.

Dass die Geburtenrate Ende diesen beziehungsweise Anfang nächsten Jahres stark ansteigen wird, wage ich immer noch zu bezweifeln. Ich glaube nämlich, dass in der Krise die wenigsten Paare mehr Zeit für und vor allen Dingen auch Lust auf Sex hatten. Bei Paaren, die bereits Nachwuchs haben, steht in nicht wenigen Fällen vermutlich genau dieser im Weg. Nicht nur, dass man nach einem Tag, an dem man „ganz normal“ im Home Office arbeiten und auch noch die eigenen Kinder betreuen, beschäftigen und teilweise sogar unterrichten musste, fix und fertig ist. Die Kleinen wollen abends häufig auch noch mit ins Bett, habe ich mir von befreundeten Elternpaaren sagen lassen, sodass Zweisamkeit zur Seltenheit werden kann.

Die Krise geht auch an Kindern nicht spurlos vorbei und sie sind aktuell mehr denn je darauf angewiesen, dass ihre Bezugspersonen für sie da sind und ihnen ihre Ängste nehmen – und die können sich eben auch in Albträumen äußern. Sex, wenn jeden Moment die Tür aufgehen und der weinende Junior ins Schlafzimmer platzen könnte? Fehlanzeige.

Auch sonst sieht es beim Thema Sexualität und Corona glaube ich eher mau aus. Ob kinderloser Single oder auch Person, die sich mit dem Ex-Partner die Kindererziehung teilt und den Nachwuchs aus diesem Grund nur alle zwei Wochen mal zu Besuch hat – Affären und One-Night-Stands zu haben, ist dank Social Distancing mehr oder weniger verboten. Und damit auch der Sex.


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