Da ist es eher hilfreich, sich bei akuter Meinungsverschiedenheit eine dritte Meinung aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis einzuholen. Allerdings nicht, ohne dass beide Kontrahenten sich im Vorwege auf dessen Neutralität oder vorbildtauglichen Erziehungsstil kommitet haben.
Wenn aber selbst so ein Mediator nichts ausrichten kann und jeder auf seiner Meinung beharrt, erweisen sich oft Kompromisse als hilfreich. Man trifft sich in der Mitte (die dann vielleicht ein neutraler Schiedsrichter definiert) und analysiert im Nachhinein ehrlich das Ergebnis. Auch auf die Gefahr hin, dass dann einer oder womöglich sogar beide eingestehen müssen, falsch gelegen zu haben. Aber hier gilt wieder: Sofern diese Fehlentscheidungen keine lebensgefährlichen Folgen haben, wird das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Schaden nehmen. Und, wenn es älter ist, vielleicht sogar profitieren von solchen Lektionen in Sachen Konfliktfähigkeit und Selbstkritik.
Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Was sie brauchen sind Vorbilder. Menschen, die Fehler machen und diese dann eingestehen, sich entschuldigen. Schauen, wie sie es das nächste Mal besser machen können. Nobody is perfect – also entspannt euch, Eltern!