14 Tipps für Eltern von Kindern mit Angst vor dem Arzt:
- Gelassen bleiben. Andere Kinder haben auch Angst vor dem Kinderarzt. Diese Angst ist völlig normal.
- Sie müssen sich weder für die Angst ihres Kindes schämen oder sich unter Druck gesetzt fühlen, Sie müssten von Ihrem Kind verlangen, es müsse sich zusammenreißen. Das kann es nicht.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind und erklären ihm, warum es zum Arzt muss und was passieren wird (z.B. auch mit Bilderbüchern oder dem vorbereitenden Rollenspiel mit dem Arztkoffer). Auch wenn das Kind noch sehr klein ist und Erklärungen vielleicht noch nicht verstehen kann, wird es durch ihre ruhigen Worte spüren, dass ihm nichts Schlimmes passieren wird.
- Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Arztbesuche etwas völlig Normales sind, nehmen Sie es z.B. mit, wenn Sie selbst zum Arzt gehen.
- Sprechen Sie mit dem Kinderarzt, über die Ängste ihres Kindes und wie sie gemeinsam mit der Situation umgehen können.
- Es ist eine Kernkompetenz des Praxisteams jedem Kind empathisch so zu begegnen, dass es sich aufgehoben fühlt und angenommen wird, so wie es ist. Auch im eng getakteten Praxisalltag. Sollten Sie das Gefühl haben, ihr Kinderarztteam kann mit dem Verhalten Ihres Kindes nicht umgehen und auf dessen Angst eingehen, wechseln Sie, wenn möglich, den Kinderarzt.
- Planen Sie genug Zeit ein, um auf Ihr Kind einzugehen und es zu beruhigen. Zeitdruck verstärkt die Angst und Ihren Stress.
- Seien Sie gut vorbereitet. Legen Sie praktische leicht an- und ausziehbarer Kleidung fürs Kind, Schnuller, Untersuchungsheft, Impfpass, Versichertenkarte, Unterhaltung für Wartezeiten und Lieblingskuscheltier schon rechtzeitig vorher zurecht.
- Zur Beruhigung können Sie alles einsetzen. Sie wissen am besten, was für Ihr Kind gut ist.
- Wenn Beruhigung nicht hilft, können Sie es zusätzlich mit Ablenkung versuchen. Auch da sind alle Mittel erlaubt.
- Machen Sie Ihrem Kind auf keinen Fall Vorwürfe oder sind beleidigt, wenn es doch wieder Angst gehabt hat.
- Bleiben Sie bei Ihrem Kind, egal, wie sehr es weint, schreit oder sich windet. Wenn Sie es gar nicht aushalten können und sich ihre eigene Angst zusätzlich auf das Kind übertragen könnte, bitten Sie Ihren Mann, Oma oder Opa Sie und das Kind zu begleiten.
- Bestärken Sie ihr Kind, wenn es schon etwas weniger geweint hat oder belohnen Sie es hinterher, z.B. mit einer schönen gemeinsamen Aktivität. Auch Kinderärzte halten manchmal kleine Schatzkisten bereit, aus denen sich die Kinder etwas aussuchen dürfen, wenn Sie den Arztbesuch überstanden haben.
- Vermeiden Sie auf keinen Fall den Besuch beim Kinderarzt. Gehen Sie dem nicht aus dem Weg. Sagen Sie sich (und ihrem Kind) immer wieder: Nicht zu gehen, ist keine Option. Je öfter Sie beim Arzt sind, desto eher kann ihr Kind lernen, dass nichts wirklich Schlimmes passiert, dass die Situation vorüber geht und es heil wieder nach Hause kommt. Und dass Sie an seiner Seite sind.
Wenn alles nichts hilft, dann kann ich Sie dennoch beruhigen. Vieles erübrigt sich einfach mit der Zeit. Mit oder ohne unser Zutun. Man muss nur durchhalten. Also haben Sie Geduld mit Ihrem Kind und sich selbst. Und tief durchatmen. Es wird schon!