Wenn 1-4 vielversprechend und ohne größere Verwerfungen gelaufen sind, kann man sich anschauen, ob die Kids soweit sind, den Neuen morgens im Badezimmer zu treffen. Umsichtig wäre es obendrein, auf geräuschvolle Liebesnächte zu verzichten. Für Kinder ist es verstörend, ihren Eltern beim Sex zuzuhören.
Ich freue mich für jede Patchwork-Familie, die weitestgehend harmonisch funktioniert. Für Kinder kann die neue Partnerschaft eines Elternteils eine Bereicherung bedeuten. Ich habe es persönlich erlebt und bin dafür sehr dankbar. Aber eine gelungene Konstellation ist immer psychologische Architektur, echte Zuneigung ist dann die Kirsche auf dem Kuchen. Dahinter steht vielleicht auch mal Verzicht zugunsten der Kinder. Der Neue muss ja nicht überall dabei sein.
Was im Umkehrschluss natürlich nicht bedeuten darf, dass man auf die Liebe verzichten sollte, weil die Kinder sabotieren. Ich kenne Fälle, da haben Kids nachts das Schlafzimmer der Mutter belagert und äußerst zuverlässig Dramen vom Zaun gebrochen. Einer Beziehung kann da der Gar ausgehen. Eifersucht, Verlustängste, Machtansprüche, das Recht auf Intimität: Es bleibt ein sensibles Thema. Romantische Naivität ist da fehl am Platze. Die sollte man den Teenagern überlassen.