Leben verpfuscht? Mit diesen Vorurteilen haben junge Eltern zu kämpfen 

…und das ist tatsächlich an ihnen dran.

Ich habe immer sehr gern gearbeitet und arbeite nach wie vor gern. Ich bin auch der Meinung, nur weil man Mama ist, und jung Mutter geworden ist, muss man seine Karriere nicht aufgeben. Junge Mamas können trotzdem noch arbeiten und studieren. Vielleicht sogar besser, als wenn man erst später ein Kind kriegt. In meinem Alter hat man noch viel Energie und steckt schlaflose Nächte ganz gut weg.

Für mich hat es so gesehen auch Vorteile, jung Mutter zu werden. 

Wie mein Alltag jetzt aussieht? Ich studiere, ich arbeite 35 Stunden, ich kümmere mich um mein Kind, das jetzt 1,5 Jahre alt ist und versuche dazu, meinen Haushalt zu wuppen. Ich muss dazu auch sagen, dass mein Freund und ich hier ganz allein in Hamburg wohnen und keine Unterstützung bekommen. Unsere Familien leben weiter entfernt. Das ist viel und man darf sich das nicht zu einfach vorstellen.  

Es geht trotzdem, wenn man wirklich will. Und ich kann auch alle beruhigen, die denken, nur weil man Mama ist, sei das ganze Leben vorbei.  

Ich bin sehr gerne Mama, aber ich bin auch gerne Hannah. Ich arbeite gern und habe mein Pferd – also kurz gesagt, ich habe auch gerne meine Hobbys, meine Interessen und meine Freizeit. Das muss man als Mama ja nicht automatisch aufgeben.  

Junge Mamas: Jeder sollte Kinder bekommen, wenn er oder sie sich danach fühlt!

Wenn ich mich mit Freundinnen vergleiche, die relativ spät Mama geworden sind, mit Mitte, Ende 30, also nach der Karriere, sind diese oft nicht mehr so belastbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich, wenn meine Kinder aus dem Gröbsten raus sind, noch relativ jung bin. Ich bin aktuell wieder schwanger, das heißt, wenn ich 40 bin, habe ich Kinder, die schon weitestgehend selbstständig sind. Da kann ich noch ganz andere Dinge unternehmen, als wenn ich dann 60 wäre. Natürlich bleibt man immer Mutter, das ist völlig klar, und das Mutter- und Verantwortungsgefühl bleibt sicher. Ich finde es trotzdem gut, dass ich, wenn meine Kinder ausziehen, wahrscheinlich noch verhältnismäßig fit und vital sein werde. Ich denke, jeder sollte Kinder bekommen, wenn er oder sie sich danach fühlt. Jede Frau, jede Familie sollte sich das frei überlegen, wann sie Mama werden will, ohne dass da jeder seinen Senf zugibt. Ein Kind zu bekommen, ist immer eine Umstellung, aber auch eine Erfahrung, die man als Mama nicht missen will.  

Infokasten:

„Überforderung kann immer entstehen, egal wie alt man ist“, sagt Thomas Müller von der GimmeFive Familienhilfe. (https://gimmefive-hamburg.de/) Die gemeinnützige GmbH unterstützt junge Familien bei Problemen und steht beratend zu Seite. „Familien sind heutzutage nicht überfordert, weil sie zu jung Eltern werden, sondern weil viele überhaupt keine Unterstützung mehr bekommen“, sagt Thomas Müller, der selbst jung Vater wurde. Besonders in Großstädten würden Mütter oftmals sehr allein gelassen, weil keine Großeltern und Familienmitglieder unterstützen. Solchen Müttern und Familien will GimmFive helfen.     

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