Kinderwunsch beim Mann: Wann hört er endlich die Uhr ticken?

Bei Ihnen tickt die biologische Uhr? Dann wird es wohl Zeit, den Kinderwunsch in Angriff zu nehmen. Wie bitte? Ihr Freund oder Mann lebt nicht in der gleichen „Zeitzone“ wie Sie? Dann müssen Sie sich unter Umständen noch etwas gedulden. Dennoch gibt es Anzeichen, an denen Sie erkennen können, wann auch beim Mann der Kinderwunsch aufkommt

Torschlusspanik, Angst vor Risikoschwangerschaften im „fortgeschrittenen“ Alter, Kind und Karriere unter einen Hut bringen – bei Frauen hat das Thema Kinderwunsch im Gegensatz zu Männern immer noch eine andere Bedeutung. Besonders wenn diese ominöse 30 überschritten wurde, steigt der Druck bezüglich des Kinderkriegens an. Und wenn man ihn nicht schon hat, besteht häufig auch die Angst, keinen geeigneten Vater für das ersehnte Kind mehr zu finden. Eine kleine Entwarnung vorweg: Auch bei uns Männern tickt die biologische Uhr, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

Auch wenn ich mich selbst für ein kinderloses Dasein entschieden habe und meine Neffen dafür mit Zuwendung und Liebe überschütte, erinnere ich mich an eine Phase meines Lebens mit Mitte 30, in der ich gemerkt habe, wie der Kinderwunsch auch bei mir als Mann zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Straßen waren plötzlich quasi übersät mit Kinderwägen und ich habe neidisch das Familienleben im Freundeskreis mitverfolgt. Ich verspürte die Sehnsucht, meine bedingungslose Liebe weiterzugeben und vor meinem geistigen Auge habe ich schon mal alles durchgerechnet, ob auch die nötigen finanziellen Mittel da wären, den Nachwuchs gut behütet durchzubringen.

Es gibt also durchaus einige Faktoren, die den Kinderwunsch bei Männern begünstigen.

Männer und der Kinderwunsch – gravierende Unterschiede?

Zunächst müssen sich Frauen mit der Tatsache abfinden, dass sich Männer häufig erst verhältnismäßig spät mit dem Thema Familienplanung auseinandersetzen. Hier scheint sich das alte Sprichwort zu bewahrheiten, dass ein Mann erst einen Baum pflanzen, dann ein Haus bauen und dann ein Kind zeugen soll. Manche Frauen würden diese Reihenfolge gerne ändern, aber bei den meisten Männern kommen Job und Karriere nun mal vor dem Kinderwunsch.

Hinzu kommt der biologische Fakt, dass die Fruchtbarkeit bei Männern auch noch im fortgeschrittenen Alter nicht nachlässt, wodurch sich das Verhältnis zum Thema Kinderwunsch bei den Männern etwas entspannt. Charlie Chaplin hat noch bis ins hohe Alter Kinder gezeugt und auch Fernsehmoderator Jean Pütz ist im stolzen Alter von 74 noch einmal Vater geworden.

Dennoch bilden diese Männer eher die große Ausnahme als die Regel. Denn Studien haben gezeigt, dass der Kinderwunsch beim Mann in der Altersgruppe von Mitte 30 bis Mitte 40 am stärksten ausgeprägt ist. Dies ist auf einen ganz konkreten Grund zurückzuführen. Denn neben den Erfahrungen aus der eigenen Familie und Kindheit, ist vor allem die sozioökonomische Situation von Bedeutung – der männliche Kinderwunsch hängt demnach auch von der gegenwärtigen beruflichen und finanziellen Situation ab, davon, wie dieses Lebensmodell im Einklang mit der Wohnsituation und dem sozialen Umfeld steht. Wenn Männer den Wunsch nach einer eigenen Familie verspüren, wollen sie auch die nötige Sicherheit gewährleisten können, bevor sie ihn „umsetzen“. Tickt dann zusätzlich die biologische Uhr, machen sich die Männer ihrerseits daran, eine Frau mit Kinderwunsch zu finden.


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