Emotionale Folgen bedenken
Dennoch geht es immer auch darum, sich die Folgen, die das eigenen Handeln für andere hat, bewusst zu machen. Tatsächlich kann keine Frau, die einen Mann ohne sein Wissen zum Vater macht und Unterhalt fordert, davon ausgehen, dass daraus eine glückliche Beziehung und heile Familie werden kann. Misstrauen und Intransparenz sind keine gute Basis für eine glückliche Partnerschaft. Selbst wenn Sie keinen Unterhalt einfordert und sich dazu entscheidet, das Kind allein zu erziehen, kann man sich fragen, wie ein ungewollter Vater damit umgehen wird. Auch ihm wird eine emotionale Auseinandersetzung nicht erspart bleiben, an einem neuen Leben beteiligt zu sein, ohne es selbst bewusst gewählt zu haben.
Verantwortung übernehmen
Die wichtigste aller Fragen aber ist, wie es das so gezeugte Kind emotional verkraften wird, wenn es seine Entstehungsgeschichte erfährt. Dass wir im Laufe unseres Lebens die Wurzeln unseres Daseins zu kennen und verstehen wünschen, scheint ein zutiefst menschliches Anliegen zu sein. Es ist der Versuch, uns selbst zu begreifen, unsere Eltern zu kennen und dadurch mehr über uns selbst erfahren zu können.
Jede Mutter und jeder Vater hat die Verantwortung, diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen und respektvoll damit umzugehen. Dem eigenen Kind das Gefühl der Erwünschtheit und unbedingten Liebe zu geben, ist die wichtigste und schönste Aufgabe der Elternschaft. Dass das schwer sein kann, wenn nur ein Elternteil diese große emotionale Verantwortung übernimmt, liegt in der Natur der Dinge. Wir sind eben doch ein Produkt aus zwei Menschen. Im glücklichsten Falle eben der Liebe zwischen diesen beiden.