Auf der anderen Seite bedeutet Teilzeit nach wie vor meist leider nicht Karrierekick, sondern -Knick. Unternehmen, die umdenken (ein langsamer Prozess), lassen sich dafür in den Medien feiern. Neulich berichtete eine Frau in der Zeitschrift „Für Sie“, wie überwältigt sie gewesen sei, dass ihr nach der Babypause eine Führungsposition angeboten wurde. So etwas habe sie noch in keiner Firma erlebt. Traurig, aber wahr. Das milde Urteil der Blogger und anderer fiel wohl auch deshalb so milde aus, weil selbst die glücklichsten Mütter das Gefühl kennen, unendlich erschöpft zu sein. Schlecht gelaunt und erstaunt über die Wende, darüber, dass nichts mehr zu sein scheint wie vorher.
„Ich will mein Leben zurück“
Das denkt oder ruft da die ein oder andere. Und das ist, seien wir ehrlich, völlig normal und in keiner Weise verwerflich.
Mutterschaft ist ein Politikum, eine öffentliche Debatte, bei der sich gefühlt jeder auskennt, mitmischt und den Frauen reinredet. Und das war, ein Blick durch die Geschichte reicht, immer schon so, unter wechselnden Vorzeichen. In der Zwischenzeit versuchen die Frauen, einem gesellschaftlichen Ideal hinterher zu hecheln, dass jeder Marathonläuferin die Puste ausgehen würde. Super-Mama, Super-Body (nach spätestens sechs Wochen), super Family, super Job. Alles bestens, das Kind geht in den bilingualen Kindergarten und wird optimal gefördert, wehe, ein verborgenes Talent geht verloren. Leider mangelt es selbst unter Frauen an Solidarität.