Jede Familie hat Ihre besondere Familiendynamik
Es gibt Familien, die man gerne häufiger besucht. Doch häufiger ist es die Familie des Partners, die einem mit Herzlichkeit und Wohlgefühl begegnet, als die eigene. Doch warum fühlen sich manche Menschen unwohl mit und in Ihrer eigenen Familie?
Häufig bemerken wir nicht, dass wir eine bestimmte Rolle in der Familie erfüllen. Und das schon, während wir uns noch im Mutterleib nichts ahnend hin und her schaukeln.
Ich selbst verstand eine lange Zeit nicht, was da vor sich ging und schon gar nicht stellte ich das infrage. Es war so. Genauer gesagt, wir waren einfach so, versammelt an einem Ort. Ich akzeptierte, dass mein Bruder der Verantwortungsvolle von uns beiden war, der stets auf Ordnung achtete und seine Wohnung im höchsten Glanz hielt. Er hatte sein Leben immer wunderbar im Griff. Ich dagegen war eine Chaotin, die das Leben leichtnahm und sich kaum Sorgen um die Zukunft machte. Bei mir in der Wohnung war es selten auf Hochglanz poliert. Als Jugendliche schwänzte ich häufig die Schule und genoss stattdessen die Stille in der Natur. Zu Hause war ständig etwas los, und so laut. Ich lernte sehr gerne, aber nicht für die Schule. Meine Noten schwankten zwischen einer Eins und einer Fünf, je nach Fach. Ich vermute, dass meine Rolle in der Familie wohl die chaotische Faule war.
Durch welche Brille man auch immer einen Menschen betrachtet, es bleibt stets die eigene Wahrnehmung. Deshalb sehe ich mich selbst nicht als die chaotische Faule. Ich lehne diese Rolle ab, denn sie passt nicht zu mir.
Ich persönlich erkenne mich heute in der Rolle eines Freigeistes. Jemand, der gerne grenzenlos denkt. Ich sehe mich als eine Person, die gerne herzlich zu anderen ist. Und ja, bis heute erledige ich meine Verpflichtungen an der Uni oder in meiner Selbstständigkeit als Autorin mit einer guten Prise Leichtigkeit. Nach dem Motto: Entspannt leben und entspannt leben lassen.
Das Blöde dabei ist, dass wir unsere Familienrolle mit in unsere Partnerschaft nehmen. Die Zusammenhänge liegen offen dar, doch wir erkennen das häufig nicht.
Sie fragen sich bestimmt, welche Rollen es in Familien gibt. Ich spanne Sie nicht länger auf die Folter und stelle Ihnen die bekanntesten Familienrollen vor.
Jedes Familienmitglied besetzt einmalig eine ganz bestimmte Rolle.
Meistens sind die guten Rollen schnell vergriffen, wie beispielsweise die des Vernünftigen, des Verlässlichen oder der geradlinigen Tochter. Was übrig bleibt, sind die Rollen des Chaotischen, der Unverantwortlichen, des Säufers oder des Rebellen. Erstaunlich ist, dass jeder seine Rolle schnell und unbewusst einnimmt, sobald er auf seine Familie trifft. Doch außerhalb der Familie leben sie ganz anders. Kommt Ihnen das bekannt vor?