Doch das Verfahren wurde von anderen weiterentwickelt, um den hohen Nutzen für die Therapie zu erhalten und fruchtbar zu machen. Denn dass viele, wenn nicht gar die meisten seelischen Probleme darauf zurückgehen, mit welchen Verhaltensmustern wir von unseren Eltern oder anderen nahestehenden Personen in der Kindheit konfrontiert wurden und diese wiederum von ihren Eltern und Großeltern, das dürfte kaum einer bezweifeln. Das Verfahren muss aber gut begleitet sein, denn alte Wunden werden dabei (bewusst) aufgerissen.
Wenn man akute Probleme hat, sollte man sich anderen psychologischen Verfahren zuwenden. Wer hingegen einigermaßen gefestigt ist, dem kann die Familienaufstellung helfen, Ursprungsprobleme klarer zu sehen und sich sogar innerlich mit den Eltern oder Geschwistern oder einfach auch mit sich selbst zu versöhnen, denn man kann zu der Einsicht kommen, dass auch die anderen einem nicht bewusst Wunden zufügen wollten, bzw. – in einer anderen Variante der Aufstellung – in der Konfrontation mit den Stellvertretern lernen, sich nicht immer wieder neu von den alten Themen aufreiben zu lassen.
„Mach das doch auch mal!“, sagte meine Freundin. Doch ganz so einfach ist so eine Entscheidung nicht, schließlich weiß ich genau, wo meine eigenen neuralgischen familiären Punkte sitzen. Und möchte ich dort rangehen und möglicherweise die sprichwörtliche Büchse der Pandora öffnen? Ich denke darüber nach, schließlich beginnt ja auch ein neues Jahr!