Wie im Einzelnen Ihre Familienroutinen letztlich aussehen, das mag verschieden sein. Wichtig sind nur eine ganz klare Aufgabenverteilung und ein wohlüberlegtes Zeitmanagement. Das beginnt schon am Abend vorher mit dem Erledigen der Dinge, die morgens eventuell unnötig Zeit kosten oder potentiell in Diskussionen ausarten könnten. Letzteres ist bei uns die Frage der Kleiderwahl, die ich uns grundsätzlich für den Vorabend verordnet habe mit der Ansage: „Einmal ausgesucht und gut.“ Dies muss im Übrigen für alle Familienmitglieder gelten, zum einen aus vorbildtechnischen Gründen zum anderen, weil gerade wir Frauen dazu neigen, morgens viel Zeit damit zu verschwenden, unsere Garderobe aus Temperatur- und Stimmungsgesichtspunkten noch einmal komplett umzustellen. Warum sollte es die eigene Tochter dann anders machen? Männer sind etwas pragmatischer in diesen Dingen, sie ziehen einfach das an, was sie am Tage zuvor getragen haben. Das geht schnell.
Prinzipiell lassen sich alle erforderlichen Fertigmach- und Losgeh-Aktivitäten routinieren, so dass keiner mehr groß nachdenken muss. Das kann dann im besten Falle z.B. so aussehen:
Mann steht auf, duscht, weckt Frau, die steht auf, duscht, während Mann Kaffee kocht und Frühstückstisch deckt, beide wecken zusammen die Kinder, jeder treibt ein Kind zum Anziehen an, gemeinsames Frühstück, Frau schmiert Brote, Mann passt auf, dass die Milch nicht auf dem frisch angezogenem Kind landet, dann Kinder zum Zähne putzen und (rechtzeitig) zum Schuhe anziehen bewegen (Vorsicht: Gefahr großer Zeitverluste wegen Trödeligkeit! Deshalb: Grundsätzlich 15 Minuten mehr einplanen.), alle aus dem Haus schicken oder zur Schule oder Kita bringen. Fertig.
Klingt einfach. Ist einfach. Aber nur dann, wenn nichts davon in Frage steht, ausdiskutiert werden muss und die Zuständigkeiten klar verteilt sind. Verhandlungsprozesse kosten unnötig Zeit und sind am Morgen untersagt. Außerdem müssen alle diese Routine kennen und sie einzuhalten bereit sein. Dabei spielt nicht einmal eine Rolle, ob beide Elternteile anwesend sind, es müssen nur alle Anwesenden beteiligt sein.
Wenn die Familienroutine einmal steht, sollte man daran festhalten und Änderungen (z.B. wenn Mann nicht mehr der erste sein will, der aufstehen muss und einen Wechsel der Aufgabenverteilung anstrebt) nur in stressärmeren Zeiten (z.B. Ferien) angehen. Routine sollte ebenfalls der Zeitpunkt des Aufstehens sein. Im besten Falle (und wenn keiner im wechselnden Schichtdienst arbeitet) muss man den Wecker am Abend gar nicht neu stellen, sondern einfach nur aktivieren. Damit kommen wir auch schon zur zweiten wichtigen Regel für den stressfreien Familienstart in den Tag.
2. Einfach früher aufstehen
Bei uns klingelt der Wecker von Montag bis Freitag um 5:30 Uhr. Ohne Ausnahme. Die Uhrzeit steht einfach nicht (mehr) zur Debatte. Für die Festlegung der Aufstehzeit, die, wie oben erwähnt, jeden Morgen routinemäßig die gleiche sein sollte, gilt: Viel früher als man müsste. Einfache Regel. Zunächst schwer zu befolgen, aber am Ende mit großer Wirkung.