Der Start in den Tag ist nicht selten eine der größten Herausforderungen für Familien. Wie ein 400-Meter-Lauf beim Schulsport. Erinnern Sie sich? Zu lang, um die ganze Strecke sprinten zu können und zu kurz, um gut in den Tritt zu kommen. Alles mit Blick auf die Uhr. Und irgendwo bei 200 Metern kommen Sie aus der Puste und die Liebe geht verloren. Das muss nicht so sein, wenn man zwei Regeln einhält, weiß unsere Autorin
Ich las neulich einen Artikel, der mich zum Nachdenken anregte. Die Botschaft des Textes, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Erfolgreiche Menschen stehen sehr früh auf. Es fallen in diesem Zusammenhang Namen wie Apple-Chef Tim Cook oder Twitter-Boss Jack Dorsey. Wir sprechen hier von Uhrzeiten, die meist weit vor dem Sonnenaufgang liegen.
Ich selbst habe das Frühaufstehen ebenfalls jahrelang praktiziert. Vor zehn Jahren klingelte mein Wecker noch täglich um 4.50 Uhr und ich joggte als allererstes zweimal um die Außenalster (für Nicht-Hamburger: einmal um die Alster sind 7,4 km). Da ist es auf Hamburgs beliebtester Laufstrecke noch richtig leer. Dennoch ist man nicht die einzige, die sich zu so früher Stunde sportlich betätigt. Denn genau das tun, laut Zeitungsberichten, die meisten frühaufstehenden Erfolgsmenschen als allererstes.
Aber all das war vor dem Mann! Und vor den Kindern! Und ich war zugegeben oft auch hundemüde, an Abendaktivitäten war kaum zu denken. War ich erfolgreicher als ich gewesen wäre, hätte ich noch zwei Stündchen weiter geschlummert? Keine Ahnung. Als der Mann kam, wurde es zu gemütlich im Bett und als die Kinder kamen, war man plötzlich unabkömmlich. Deshalb stellte ich dieses Verhalten ein. Und habe dem bisher nicht nachgetrauert.
Aber irgendetwas lief bis vor einiger Zeit falsch in unserem Leben. Und offenbar auch im Alltag vieler anderer Eltern mit kleinen Kindern. Der allmorgendliche Stress, die Kinder in die Klamotten, die Cornflakes in die Schüssel, sich selbst unbefleckt bis zur Haustür und den Schulranzen samt Kind aus dem Haus zu bekommen macht uns zu genervten und nervigen Ehepartnern und Eltern. Das musste anders werden. Aber wie?
Zwei einfache Regeln
Im Grunde ist es total simpel und mein Mann, unsere Kinder und ich haben es ausprobiert. Es gibt zwei einfache Regeln, die man rigoros befolgen muss:
1. Alles Routine
Es dürfte jedem einleuchten, dass etwas, was man schon ewig genau so macht, einfach und schnell von der Hand geht. Wie beim Autofahren. Man muss nicht überlegen. Es läuft einfach. Um sich Routinen anzueignen, benötigt man etwas Übung und Zeit, aber glauben Sie mir, die allmorgendliche Brotschmierroutine von 7.00 bis 7:05 Uhr eignen Sie sich in wenigen Tagen an.